Orban und Meloni – ein (politisches) Paar?

Viktor Orbán pflegt gute Beziehungen zu Giorgia Meloni und deren Partei Fratelli d’Italia (FdI; „Brüder Italiens“), vor deren Parteikonvent der eigens dazu angereiste Ministerpräsident eine flammende Rede hielt.

Umso mehr als es sich in der FdI zweifellos um eine aktuelle Formation multipler Häutungen des neofaschistischen Movimento Sociale Italiano (MSI; „Italienische Sozialbewegung“) und somit um eine Nachfolgepartei von Benito Mussolinis Partito Nazionale Fascista (PNF; „Faschistische Nationale Partei“) handelt, scheint mir diese „Partnerschaft“ Orbáns und seiner Fidesz-MPSz mit Giorgia Meloni und deren FdI politisch äußerst fragwürdig zu sein.

Es kann doch nicht im Interesse Ungarns und dessen Nationalpolitik bezüglich der starken ungarischen Minderheiten [vor allem in der (Karpato-)Ukraine, in der Slowakei, in Rumänien (Siebenbürgen / Erdély) sowie in Serbien (Vojvodina) und deren Kampf um Volkgsgruppenrechte sowie (territoriale und personelle) Autonomie sowie politische Selbstverwaltung] sein, wenn sein Regierungschef ausgerechnet und demonstrativ mit jener politischen Formation Italiens sympathisiert, deren Führerin Rechte der Südtiroler, insbesondere deren Autonomie, die nationale Minderheiten anderswo – wie just die 1,5 Millionen ethnischen Ungarn Rumäniens – allzugerne für sich verwirklicht sähen, öffentlich infragestellt.