Rupert Gietl

19.01.2015

Die Vollautonomie ist tot

“Vollautonomie” war ein geflügeltes Wort in der Landespolitik der letzten Jahre. Wurde sie anfangs von der Südtiroler Volkspartei laut propagiert, ist es in den letzten Monaten und Jahren still um den Begriff geworden. Nun hat Arno Kompatscher das Ziel für nicht erreichbar erklärt.

Photomontage: UT24

Ich will den Süd-Tirolern keine Illusionen machen, die Vollautonomie wird es nicht geben.” So zitiert die “Plattform zur Förderung der demokratischen Selbstbestimmung und der staatlichen Unabhängigkeit Südtirols”, kurz BBD (Brennerbasisdemokratie), den Landeshauptmann unter Berufung auf die italienische Tgeszeitung A. Adige.

Diesen Satz soll Kompatscher bei einer Autonomieveranstaltung in der Brixner Cusanus-Akademie, organisiert von der Demokratischen Partei (PD) am Samstag, den 17. Jänner 2015 gesagt haben.

Schlagwort seit 2011

2011 war der Begriff von der SVP geprägt worden, um den immer stärker werdenden Unabhängigkeitsbestrebungen in Süd-Tirol ein Alternativmodell entgegenzusetzen. Sogar ein eigenes Logo, ein Adler mit weit ausgebreiteten Schwingen, wurde kreiert.

Der dazu gewählte Leitspruch;Das ganz Land in deiner Hand“, sollte suggerieren, dass man sich von Rom alle Kompetenzen außer Verteidigung und Außenpolitik holen wolle.

Ernst gemeinte Idee?

Das Schlagwort „Vollautonomie“ hat indes seinen Zweck erfüllt: Es sollte das Abwandern von Wählern zu den Selbstbestimmungsparteien eindämmen und im Zuge der selbstorganisierten Befragung der STF im Ahrntal (2011) und landesweit, kurz vor den Wahlen zum Landtag (2013), größere Verluste verhindern.

Freilich hat die Wiklichkeit alle schönen Worte der letzten Jahre ad absurdum geführt: Noch nie wurde die Autonomie stärker beschnitten, als seit 2011 und ein Ende ist nicht abzusehen.

Wie geht es weiter?

Der Landeshauptmann hat mit seiner Aussage seine Ehrlichkeit unter Beweis gestellt. War die Idee von der „Vollautonomie“ ernst gemeint oder von Beginn an nur ein taktisches Konzept, um die Wähler bei der Stange zu halten, ihr Scheitern ist ein bleibendes Problem für die Autonomiepartei Nr. 1 in unserem Land.

Lesn Sie hier den ausführlichen Beitrag von Simon Constantini auf der Seite der Brennerbasisdemokratie, der die Geschichte des Begriffes noch einmal zusammenfassend schildert.

 

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