Veranstaltung: “Der Erste Weltkrieg in den Alpen, 1915 bis 1918”
Der Erste Weltkrieg war von starren Fronten und vergleichsweise wenig Bewegung gekennzeichnet. Das traf im besonderen Maße auf die Front in den Alpen der Jahre 1915 bis 1918 zu. Was die Somme oder Verdun an der Westfront waren, war der Isonzo an der Alpenfront, wo sich die österreichisch-ungarischen und italienischen Heere ergebnislos ein Dutzend blutige Schlachten lieferten. Einzig im Herbst 1917 gelang es der deutsch-österreichisch-ungarischen Armee bei Karfreit, die feindliche Front zum Einsturz zu bringen. Doch dieser Sieg war letztlich nutzlos, denn ein Jahr später brach das Habsburger Reich zusammen. Die politischen Auswirkungen des italienischen Sieges sollten weitreichende Folgen nicht nur für die Alpenregion, sondern für ganz Europa haben.
Im Vortrag werden Ursachen, Verlauf und Folgen des Kriegs in den Alpen analysiert. Dr. Peter Lieb erörtert Gründe für Siege und Niederlagen und geht dabei über die rein österreichische-ungarische-italienische Perspektive hinaus. Auch der Blick des „einfachen Soldaten“ wird dabei nicht vergessen.
Zum Referenten DR. Peter Lieb:
Geboren 1974 in Garmisch-Partenkirchen, ist Peter Lieb seit 2005 Senior Lecturer am Department of War Studies an der Royal Military Academy Sandhurst, wo er für die kriegshistorische Ausbildung der britischen Offiziere und Offiziersanwärter zuständig ist, und seit 2006 Research Fellow am Centre for European Security der University of Salford (GB). Außerdem lehrt er an der University of Reading (GB). Zahlreiche Veröffentlichungen in deutscher, englischer und französischer Sprache zum Ersten und Zweiten Weltkrieg.