Herr Serafini, was macht das AFI?
Herr Serafini, wie steht es mit der Wohlfahrt in Südtirol?
Bei uns bieten drei Körperschaften Dienstleistungen und Zuschüsse an – die Region, das Land und die Gemeinden. Wir verfügen über beachtliche Mittel, die jedoch besser eingesetzt werden sollten. Die Leistungen müssen dort ankommen, wo sie gebraucht werden. Wir Gewerkschaften zum Beispiel möchten, dass es eine einzige Datenbank gibt, in der alle Leistungsempfänger samt Leistungsbeträgen und Begründung aufscheinen. Diese Daten könnten vom Land verwaltet werden. Das AFI hingegen ist ein Forschungsinstitut und als solches eine eigene Körperschaft.
Arbeit und Frauen – was ist der richtige Weg?
Leider obliegt es noch meistens der Frau, sich um die Familie zu kümmern. Wir lernen von nordeuropäischen Ländern, dass die Unterstützung der Frauen und der Familien besser über Sachleistungen als über Geldleistungen wirkt. Daher müssen wir Dienste in in der Kinderbetreuung und in der Altenpflege schaffen, flexible Arbeitszeiten, Öffnungszeiten usw. – Geldbeiträge sollten das letzte Mittel sein.
Was kann das AFI bei den Kollektivverträgen tun?
Da geht es um die Lohnvertragsabschlüsse der „zweiten Ebene“, also um lokale Zusatzabkommen zum staatlichen Kollektivvertrag. Im Interesse der Arbeitnehmer kann das AFI anhand konkreter Zahlen hier innovative Vorschläge einbringen – als „Denkfabrik“, sozusagen. Das braucht unser Land.