Sensation: Kirchenraub nach 46 Jahren vor Aufklärung
Hier die Fortsetzung der Geschichte lesen: Kehren Engel zurück nach Pinzon?
Ein bayerischer Bekannter des Montaner Pfarrers Michael Ennemoser hatte die beiden Figuren zufällig in einem Auktions-Katalog entdeckt. Weil ihm diese sehr bekannt vorkamen, verständigte er sofort das Pfarramt, Polizei und Staatsanwaltschaft.
Dabei ist herausgekommen, dass es sich tatsächlich um die beiden Engelsfiguren aus der St.-Stephans-Kirche handelt. Diese befinden sich derzeit im Besitz eines Mannes aus Vorarlberg. Der jetzige Besitzer soll die gestohlenen Engel bei einer vorherigen Auktion in der Schweiz angeblich rechtmäßig erworben haben.
Pfarrer Ennemoser: „Das ist eine Hehlerei“
„In meinen Augen ist das eine Hehlerei des Auktionshauses. Im Normalfall müssen diese Leute ja ein Zeugnis vorweisen, da sie solche Sachen ansonsten nicht verkaufen dürfen“, ärgert sich Pfarrer Ennemoser im Gespräch mit UT24.
Die Pfarrei Montan hat inzwischen bereits Kontakt mit dem Besitzer der Figuren aufgenommen. Sie wollen sich mit ihm nun zusammensetzen, um eine gerechte Lösung zu finden. Angeblich habe der Vorarlberger die Engel um 12.000 Euro in der Schweiz gekauft, so der Pfarrer.
Pfarrer Ennemoser hofft nun, im Gespräch mit dem Vorarlberger eine gerechte Lösung zu finden.
Bürgermeisterin: „Wir sind sehr erfreut“
Da der Diebstahl bereits verjährt ist, könnte dies die Pfarrei dennoch vor eine rechtliche Herausforderung stellen. Ganz anders sieht das Bürgermeisterin Monika Delvai Hilber. Sie ist positiver Dinge, dass die beiden Figuren sehr bald wieder in der St.-Stephans-Kirche in Pinzon aufgestellt werden können.
„Wir unterstützen diese Maßnahme der Pfarrei Montan voll und ganz. Es ist sehr erfreulich, dass es nach so vielen Jahren gelungen ist, diese Figuren auszuforschen. Hoffentlich gelingt es jetzt effektiv, diese wieder an ihren ursprünglichen Ort zurückzubringen“, so Bürgermeisterin Hilber gegenüber UT24.
Somit dürfte die St.-Stephans-Kirche in Pinzon vermutlich sehr bald wieder im alten Glanz erscheinen. In den vergangenen Jahrzehnten schmückten zwei Kopien der gestohlenen Engel den Altar des Glaubenshauses. Diese wurden von der örtlichen Schützenkompanie aufgestellt und gestiftet.
DIE ST. STEPHANUSKRCHE IN PINZON
Das Gotteshaus wurde um 1200 in romanischem Baustil erbaut, um 1400 oder kurz danach in gotischem Stile umgebaut. Vorher aber war hier vielleicht tausend Jahre lang entweder eine Holzkirche oder eine Kirche in Trockenmauer (ohne Mörtel und mit bloßem Natursteinen). Im Inneren der Kirche befindet sich ein berühmter Flügelaltar von Hans Klocker. Teil davon waren auch zwei Engelsfiguren, die 1971 gestohlen wurden, und nun offenbar wieder aufgetaucht sind.