von lf 16.07.2017 07:28 Uhr

„Bringen Zehntausende in Zügen nach Südtirol“

Der Druck auf Österreichs Grenzen von Seiten Italiens steigt. Dies machte der Direktor des italienischen Flüchtlingsrats, Christopher Hein, kürzlich mit einer brisanten Aussage deutlich: „Wir öffnen die Häfen und schicken den Großteil unserer Flüchtlinge in Zügen und Bussen an den Brenner“. Damit will der Deutsche eine europäische Lösung der Einwanderungsfrage erzwingen.

APA (Symbolbild/dpa)

Wie die Kronenzeitung berichtet, liegen im Führungsstab des Flüchtlingsrats in Rom (Consiglio Italiano per I Refugiati, CIR) die Nerven blank. Es wird mit allen Mitteln versucht, Druck auf europäische Staaten auszuüben, um den von afrikanischen Migranten überfluteten Stiefelstaat zu entlasten. Im ARD drohte der CIR-Direktor Christopher Hein wörtlich: „Lassen wir alle Schiffe ankommen, öffnen wir unsere Häfen für die Flüchtlinge. Stellen wir aber Busse und Züge zu Verfügung und bringen einen Großteil der Menschen an den Brenner und nach Ventimiglia zur französischen Grenze, nach Como zur Grenze mit der Schweiz – dann wird Europa reagieren.“

Ginge es nach dem von der UN aus der Taufe gehobenen italienischen Flüchtlingsrat, sollen Migranten künftig also direkt am Brenner abgeliefert werden, um nach Norden hin die Tore zu öffnen. Schließlich fühle man sich in der sogenannten Flüchtlingsfrage allein gelassen: „In Deutschland, in Belgien, in den Niederlanden stehen Hunderte von Aufnahmeeinrichtungen leer. Und in Italien ist alles überfüllt – das ist doch paradox“, so Hein wörtlich. Für Südtirol würde ein solches Szenario wohl einen Notstand bedeuten.

Österreichs Innenminister Wolfgang Sobotka kündigte an, die Thematik gemeinsam mit seinem italienischen Amtskollegen zu besprechen. Von Drohungen von Vertretern von Hilfsorganisationen aus dem Süden lasse er sich allerdings nicht so schnell beeindrucken. Man werde dafür sorgen, dass im Falle eines Ansturms von Migranten die Grenze am Brenner innerhalb kürzester Zeit – der Innenminister spricht von 12-24 Stunden – geschlossen werden kann.

Im Verteidigungsministerium in Wien wird die Entwicklung in Italien genau beobachtet, die Vorbereitungen des Heeres für eine Grenzsicherung in Tirol mit 750 Mann laufen weiter. Inoffiziell werden die Drohgebärden in Rom scharf kritisiert: “70 bis 90 Prozent dieser Zuwanderer aus Nigeria, Elfenbeinküste, Senegal oder Guinea haben gar keine Chance auf Asyl. Sie fallen auch nicht unter die von der EU beschlossenen Umverteilungsregeln.”

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