Gendergerechte Steinigung?
Kurz vorab: nein, das ist leider kein Faschingsscherz.
Die Bundesministerin für Bildung und Frauen hat tatsächlich eine Broschüre herausgegeben, in der steht:
„Schließlich weist auch die Durchführung der Steinigung selbst eindeutig Nachteile für Frauen auf, weil Männer nur bis zur Hüfte, Frauen hingegen bis zu den Schultern eingegraben werden.
Dies ist bedeutend, weil im Falle des ‘Sich-Befreiens’ der (oder des) Verurteilten eine Begnadigung durchgesetzt werden kann. Dies ist bei Männern somit weitaus wahrscheinlicher.“
Empörte Reaktion der FPÖ
FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl reagierte mit Empörung, weil es „offensichtlich nicht darum geht, die generell ablehnende Haltung Österreichs gegenüber Hinrichtungen klar zum Ausdruck zu bringen.“
Mit ironischem Unterton fragte Kickl nach, ob es der Frauenministerin etwa darum gehe „dass Frauen bei Steinigungen auch nur mehr bis zur Hüfte eingegraben werden sollen, um so eine diesbezügliche Gleichbehandlung mit von Steinigungen betroffenen Männern herzustellen.“
Aus dem Kontext gerissen?
Das Bundesministerium hingegen behauptet, die Aussagen in der Broschüre „Tradition und Gewalt an Frauen“ seien vollkommen aus dem Kontext gerissen worden.
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