Geständnis nach Erdrosselung einer Transsexuellen in Wien
Die 35-jährige Transgender-Frau ging der Prostitution nach und lebte seit vergangenem Sommer in Österreich. Opfer und der Verdächtige kannten einander, der 32-Jährige hatte die Dienste der aus der Türkei stammenden Asylwerberin zumindest bereits einmal vor der Tat in Anspruch genommen.
Auch vor dem Tod kam es zu sexuellem Kontakt mit der Transgender-Frau, die die Behörden offiziell als Mann führen. Der 32-Jährige gab gegenüber den Ermittlern an, dass es nach dem Sex zu Streitigkeiten kam. Einen Grund dafür nannte er nicht. Jedenfalls hätten die beiden in der Wohnung erst gerauft, der 32-Jährige habe sich dann auf das Opfer gekniet und am Hals immer fester zugedrückt, bis sich die 35-Jährige nicht mehr bewegt hat, sagte der Verdächtige gegenüber der Polizei. Erst anschließend fesselte er die Tote, stahl noch Geld, zwei Handys und weitere persönliche Gegenstände vom Opfer, ehe er aus der Wohnung flüchtete.
Die Leiche wurde erst am 25. Jänner nackt am Boden liegend in der Wohnung in der Haymerlegasse aufgefunden. Die Hände waren auf dem Rücken gefesselt. Der Obduktionsbericht ergab Tod durch Erdrosseln.
Anfang dieser Woche lag die Spurenauswertung aus der Tatwohnung vor, biologische Merkmale an der Leiche und in der Wohnung konnten dem 32-Jährigen zugeordnet werden. Die Ermittler konfrontierten den Mann damit, der sich schließlich nach anfänglichem Leugnen geständig zeigte, schilderte Maierhofer. In der Wohnung des Verdächtigen wurde zudem ein Handy des Opfers sichergestellt.
Dem serbischen Staatsbürger werden zudem zwei Raubüberfälle angelastet: Einen Überfall in einem Thaimassage-Studio in Ottaktring am 23. Jänner, bei dem eine Prostituierte ausgeraubt wurde und einen weiteren Überfall auf eine 54-jährige Energetikerin am Samstag, dem 24. Jänner. Die Frau wurde in ihrer Wohnung im Bezirk Neubau mit einer Gaspistole bedroht und ausgeraubt. Der Verdächtige flüchtete damals, konnte allerdings kurze Zeit später mit Beute und Waffe gestellt werden. Seitdem befand sich der Verdächtige in U-Haft.
Einen Tag nach der Festnahme wurde schließlich das Opfer entdeckt, nachdem ein Freund sich Sorgen gemacht und die Polizei verständigt hatte. Die Feuerwehr brach die Eingangstür der Wohnung auf und fand im Wohnschlafzimmer die Leiche am Boden. Die Ermittlungen wurden durch das Landeskriminalamt Wien, Gruppe Fischer, geführt.
Da der Verdacht besteht, dass der Mann weitere Raubüberfälle oder auch Diebstähle begangen haben könnte, hat die Polizei über Anordnung der Staatsanwaltschaft ein Bild des Tatverdächtigen veröffentlicht. Hinweise werden an das Landeskriminalamt Wien, ED Journaldienst unter der Telefonnummer 01/31310 DW 33800 erbeten.