von gru 02.09.2016 16:46 Uhr

Der Polar- und Alpenforscher Julius von Payer würde heute 175

Der k.u.k. Polar- und Alpenforscher Julius von Payer ist heute vor 175 Jahren geboren.

Julius von Payer. Bild: Svíčková CC BY-SA 3.0 / PD

Julius Johannes Ludovicus Payer wurde am 2. September 1841 in Schönau in Böhmen als Sohn des Ulanenhauptmanns Franz Payer und seiner Frau Bladine geboren.

Es war die Zeit der Forscher und Entdecker.

Wie sein Vater, so schlägt auch Julius Payer die Offizierslaufbahn ein und nimmt mit 17 Jahren bereits an der Schlacht von Solferino teil, wo er für seinen Einsatz erstmals ausgezeichnet worden ist.

Die folgenden Jahre, bis 1868, verbrachte er als Offizier in Oberitalien, von wo aus er mit der Erforschung der Alpen begann: 1863 bestieg er den Großglockner, 1865-1868 unternahm er zahlreiche Erstbesteigungen in der Ortlergruppe und darüber hinaus, so z.B. so Adamello, Cevedale, Vertainspitze, Tuckettspitze, Kristallspitzen, Monte Zebru, Monte Vioz,…

1868 wurde er ans k.k. militärgeographische Institut berufen und erhielt wegen seiner alpinistischen Leistungen die Ehrendoktorwürde der Universität Halle.

Er war damals erst 27 Jahre alt.

Im folgenden Jahr begann ein weiteres Kapitel in seinem abenteuerlichen Leben: Die Erforschung der Polarregion.

Mit der deutschen Nordpolarexpedition 1869/70 gelangte er nach Ostgrönland und führte erneut einige Erstbesteigungen nahe der Küste durch, so z.B. erreichte er als erster den Gipfel des 1.793m hohen und nach ihm benannten Payer Tinde.

Er kehrte auch im folgenden Jahr zurück und leitete schließlich zusammen mit Karl Weyprecht die Österreichisch-Ungarische Nordpolexpedition 1872-74. Höhepunkt war die Entdeckung einer Inselgruppe, die zu Ehren des Kaisers Franz-Joseph-Land genannt wurde.

Als Auszeichnung wurde Julius Payer 1876 in den erblichen Ritterstand erhoben, da man ihm aber die Beförderung zum Hauptmann verweigerte, verließ er das Militär.

In den kommenden Jahrzehnten widmete er sich ganz der Malerei, lebte in Frankfurt, Paris und Wien.

Er hielt zahllose Vorträge und arbeitete unter anderem an der Tirol-Ausgabe des Baedeker-Reiseführers mit.

Nach der Jahrhundertwende geriet er weitgehend in Vergessenheit und starb am 29. August 1915 in Bad Veldes im Herzogtum Krain (heute Bled in Slowenien).

An ihn erinnern u.a. die Payer-Hütte am Ortler, das glaziologische Zentrum des Welschtiroler Alpenvereins SAT am Mandron, mehrere Gipfel mit Namen “Payer-Spitze”, darunter eine in der Antarktis, sowie zahlreiche Straßennamen.

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