von red 02.06.2016 15:05 Uhr

Völkermord: Philipp Burger attackiert Merkel

Die Debatte um den Völkermord der Türkei an 1,5 Millionen Armeniern zieht weite Kreise. Nun meldet sich auch Frei.Wild-Frontmann Philipp Burger zur aktuellen Völkermord-Debatte zu Wort. In einem Statement geht er mit Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel hart ins Gericht.

APA (dpa)

Die Debatte um die Anerkennung des Völkermordes an Millionen Armeniern kursiert im Moment in alle deutschen Medien. In Anbetracht des Türkei-Deals geht es für Deutschland nämlich um viel.

Nach einer langen Diskussion hatte der deutsche Bundestag jedoch nun fast einstimmig diesen Beschluss heute genehmigt.

Türkei-Deal: Erpresst Erdogan Merkel?

Allerdings diskutiert man heute in erster Linie über eine Tatsache besonders heftig: das Fernbleiben von Bundeskanzlerin Angela Merkel an der heutigen Sitzung des Bundestages.

Unter vorgehaltener Hand munkelt man darüber, dass die Bundeskanzlerin durch ihre Abwesenheit dem türkischen Präsidenten Erdogan indirekt einen Gefallen tun wollte. Schließlich stehe der erst vor kurzem abgeschlossene Türkei-Deal zur Flüchtlingskrise auf wackligen Beinen und könne jederzeit von der Türkei wieder außer Kraft gesetzt werden.

Auch der deutsche EU-Parlamentarier Martin Sonneborn (Die Partei) äußerte sich erst vor kurzem in Brüssel zum Völkermord gegen die Armenier.

Er bezog dabei Stellung mit Hinblick auf die deutsche Geschichte. (UT24 berichtete).

Burger (Frei.Wild): Merkel ist ein “heuchlerisches Individuum”

Das Fernbleiben von Angela Merkel an der Völkermord-Abstimmung stieß jedoch auch auf Kritik aus Südtirol.

So meldete sich heute Frei.Wild Frontmann Philipp Burger mit einem Facebook-Posting zu Wort. Darin attackiert der Deutschrocker Bundeskanzlerin Angela Merkel heftig und wirft ihr ein “feiges” Verhalten in der aktuellen Debatte vor. Burger schreibt darin u.a.:

So sehr ich mich darüber freue, dass der Deutsche Bundestag heute eeendlich und scheinbar von grün über rot über schwarz usw. “fast” geschlossen dafür gestimmt hat, umso mehr merke ich, was Merkel für ein heuchlerisches Individuum ist und genauso verhält es sich auch mit dem Rest der wichtigsten Regierungsmitglieder Deutschlands.

Egal welcher Termin ruft und egal, ob man sich im Vorfeld dazu geäußert hat. Dieser Abstimmung fern zu bleiben war falsch und eine solches Verhalten bleibt einfach untragbar, beschämend und ist vor allem für die Armenier mehr als respektlos.

Liebe Frau Merkel- wenn irgendeine Veranstaltung zu naturwissenschaftlichen Berufen wirklich wichtiger ist, als dieses historisch so wertvolle Ereignis, dann zeigt mir das, wo ihre Prioritäten wirklich liegen, vor allem aber zeigen sie mir auch, wo sie nicht liegen. Liebe Frau Merkel, das war nicht gerade mutig, nein schlimmer noch, es war feige. Also immer weiter Arsch geleckt!!!

Völkermord-Verherrlichung auch in Südtirol

Auch hierzulande ist die Verherrlichung eines Völkermordes bis heute allgegenwärtig.

So erinnert seit mittlerweile fast 80 Jahren der sogenannte “Kapuziner Wastl” in Bruneck an den kolonialen Völkermord an hunderttausenden Abessinier im heutigen Äthiopien.

Das umstrittene faschistische Denkmal in Bruneck wurde zu Ehren der “Divisione Pusteria” errichtet, welche während des Abessinien-Feldzuges der italienischen Faschisten im Jahre 1938 mit Giftgas die dortige Zivilbevölkerung ermordete.

Das Denkmal ziert nach wie vor der unkommentierte Spruch “Alla Gloria Imperitura degli Alpini 1938-1951, 1966-1968” (Zur Ehre der glorreichen Alpini-Soldaten 1938-1951, 1966-1968).

Bis heute finden in Bruneck am umstrittenen Denkmal Kranzniederlegungen statt (UT24 berichtete).

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