von ih 13.03.2025 15:33 Uhr

Vinschgau: Großeinsatz verhinderte schlimmere Folgen des Waldbrands

Dank des schnellen und massiven Einsatzes von 16 Freiwilligen Feuerwehren, der Berufsfeuerwehr Bozen und mehrerer Löschhubschrauber konnte der am 6. März am Sonnenberg oberhalb von Latsch ausgebrochene Waldbrand unter Kontrolle gebracht werden. Die Feuerwehrkräfte verhinderten eine Ausbreitung bis nach St. Martin im Kofel und nutzen dabei vier Löschteiche, die zuvor vom Forstdienst errichtet worden waren. Bereits während der Nachlöscharbeiten unterstützten Forstarbeiter des Forstinspektorats Schlanders die Feuerwehr beim Bekämpfen der letzten Glutnester.

Foto: LPA/Landesfeuerwehrverband

So viel Geld wird aufgewendet

Forstwirtschaftslandesrat Luis Walcher betont die Dringlichkeit der Nachlöscharbeiten und kündigt Maßnahmen zur Wiederherstellung des betroffenen Gebiets an: „Wir werden als Landesforstabteilung aktiv an der Wiederherstellung mitwirken und zusätzliche Vorsorgemaßnahmen treffen, um auf zukünftige Brände besser vorbereitet zu sein.“

Die kurzfristigen Maßnahmen werden auf 150.000 Euro geschätzt, während für die mittelfristig geplanten Baumaßnahmen Investitionen von 500.000 Euro vorgesehen sind. Zudem soll verstärkt in die Sensibilisierung der Bevölkerung investiert werden, da die meisten Waldbrände durch menschliches Handeln entstehen.

Der Waldbrand betraf insgesamt 90 Hektar Schutzwald, wie Landesforstdirektor Günther Unterthiner erklärt: „Neben einem kleinen Teil Buschwald im unteren Bereich handelt es sich hauptsächlich um Waldföhre und Lärchenwald. Auch Infrastruktur wurde beschädigt: Zwei Kilometer der Zufahrtsstraße nach St. Martin im Kofel, 1500 Meter Hofzufahrten und Forstwege sowie ein Kilometer Wanderwege sind betroffen.“

Das plant der Forstdienst

Zur nachhaltigen Waldpflege und Brandprävention hat das Forstinspektorat Schlanders ein umfassendes Integralprojekt erarbeitet.

Direktor Georg Pircher hebt die Bedeutung der Waldbrandinfrastruktur hervor, die nun instandgesetzt und weiter ausgebaut wird. Die Zufahrtsstraßen und Wanderwege werden gesichert, Schutzwaldbereiche aufgeforstet und verbrannte Flaumeichen zurückgeschnitten, um ihr Nachwachsen zu fördern. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Monitoring der Restbestände, da insbesondere Föhren und Lärchen durch ihre dicke Borke eine hohe Überlebenschance haben.

Langfristig setzt der Forstdienst auf die Umwandlung in Mischwald mit hohem Laubholzanteil, der weniger brandanfällig und resistenter gegen Trockenheit ist. Die Pflege des Waldes soll zudem einen übermäßigen Totholzanteil verhindern und so für ein feuchteres Mikroklima sorgen. Darüber hinaus wird der Forstweg nach St. Martin über Ratschill als Notzufahrt saniert, und das bestehende Löschbecken wird ausgebaut.

Mit diesen Maßnahmen soll nicht nur der geschädigte Wald wiederhergestellt, sondern auch die Widerstandsfähigkeit Südtirols gegen zukünftige Brände gestärkt werden.

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