Politik unterstützt Armutsnetzwerk in Südtirol

Bereits im Oktober 2024 hatten zahlreiche landesweite Organisationen aus den Bereichen Arbeit, Bildung, Kultur, Wirtschaft, Soziales und Umwelt die Notwendigkeit eines ständigen interdisziplinären Netzwerks betont. Die offizielle Unterstützung durch die Politik markiert nun einen bedeutenden Schritt in der Umsetzung dieses Vorhabens.
Beobachtungsstelle zur Armutsprävention
Das geplante Netzwerk wird als dauerhafte Beobachtungsstelle fungieren, um soziale Notlagen besser zu analysieren und gezielte Maßnahmen zur Armutsprävention zu entwickeln.
Ähnliche Modelle existieren bereits in anderen österreichischen Bundesländern, wie beispielsweise in Kärnten. Ziel sei es, bestehende Hilfsangebote besser zu vernetzen und aufeinander abzustimmen.
Ein Manifest gegen Armut
Die Initiative geht auf das im Oktober 2024 verabschiedete „Manifest gegen Armut“ zurück, das von verschiedenen Institutionen und Organisationen unterzeichnet wurde.
Dazu zählen unter anderem der Südtiroler Wirtschaftsring, das Kompetenzzentrum für Soziale Arbeit und Sozialpolitik der Universität Bozen, die Allianz der Kultur sowie der Dachverband für Soziales und Gesundheit. Gemeinsam setzen sie sich für eine nachhaltige Strategie zur Bekämpfung von Armut ein.
Versteckte Armut betrifft viele
„Arm ist nicht nur, wer unter der Brücke übernachtet“, erklären die Initiatoren. Armut zeigt sich oft in versteckter Form: Wer nicht genug finanzielle Mittel hat, muss in zentralen Lebensbereichen wie Wohnen, Bildung, Gesundheit und Freizeit Einschränkungen hinnehmen. Neben den materiellen Sorgen kommen psychischer Druck und gesellschaftliche Ausgrenzung hinzu. Das Armutsnetzwerk soll helfen, diesen Teufelskreis zu durchbrechen.
Die Übernahme der Schirmherrschaft durch Landeshauptmann Kompatscher und Landesrätin Pamer unterstreicht die Bedeutung dieses Projekts für die Gesellschaft. Nun gilt es, die Strukturen zu festigen und gezielte Maßnahmen zur Armutsbekämpfung umzusetzen.

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