Bildungsminister verlässt Politik
Polaschek war im Dezember 2021 Heinz Faßmann als Bildungsminister nachgefolgt und stand damit mehr als drei Jahre an der Spitze des Ministeriums am Minoritenplatz.
Zuvor war der Rechtshistoriker zunächst Vizerektor und danach Rektor der Universität Graz bzw. langjähriger Leiter des Forums Lehre der Universitätenkonferenz. In dieser Funktion arbeitete er unter anderem vor rund zehn Jahren federführend an der Reform der Lehrerausbildung samt Einführung des Bachelor/Master-Systems mit – als Minister war er zuletzt wiederum für deren erneute Ãœberarbeitung zuständig.
Quereinstieg für Lehrer als zentrales Projekt
In seine Amtszeit, deren Auftakt vor allem durch die Diskussion über seine (Langhaar)-Frisur geprägt war, stellte der 59-jährige Steirer unter anderem den Quereinstieg für Lehrer auf neue Beine. So wurde unter anderem ein Zertifizierungsverfahren eingeführt – aufgrund des Lehrermangels warb Polaschek mit seiner Initiative ‘Klasse Job’ aktiv um Akademiker aus entsprechenden Berufsfeldern, die in Schulklassen wechseln wollen.
Auch Unterstützungspersonal für Lehrer wurde in seiner Amtszeit verstärkt rekrutiert. Im Wissenschaftsbereich setzte er unter anderem auf Initiativen gegen Wissenschaftsskepsis und brachte das Universitätsbudget für die Jahre 2025 bis 2027 mit einem Plus von rund 30 Prozent ins Trockene. In den Jahren davor hatte er unter seinen ehemaligen Rektorskollegen umgekehrt teils für Unmut gesorgt, als das Uni-Budget trotz steigender Inflation nicht entsprechend angepasst wurde.
Polaschek verfügt über kein Mandat im Nationalrat. Wohin der Jurist wechseln könnte, stehe noch nicht fest, hieß es aus dem Ministerium. Als außerordentlicher Professor hat er aber ein Rückkehrrecht an die Uni Graz.
apa