von lif 28.11.2024 09:23 Uhr

Landtag kippt Schutzmaßnahme: LKW-Nachtfahrverbot bleibt Südtirol verwehrt

Die Südtiroler Landesregierung hat in einer Abstimmung den Antrag abgelehnt, das bestehende LKW-Nachtfahrverbot aus Nordtirol zu unterstützen und auf Südtirol auszuweiten. Die Landesregierung entschied sich gegen eine Maßnahme, die laut Antragstellern entscheidend zur Entlastung der Bevölkerung, zur Verbesserung der Verkehrssicherheit und zum Schutz der Umwelt hätte beitragen können.

Sven Knoll, Landtagsabgeordneter der Süd-Tiroler Freiheit.

Sven Knoll, Abgeordneter der Süd-Tiroler Freiheit und Initiator des Antrags, kritisierte die Entscheidung der Mehrheit vehement: „Mit dieser Entscheidung ignoriert die Landesregierung die berechtigten Sorgen der Menschen, die unter dem nächtlichen Schwerverkehr leiden. Der Schutz von Gesundheit und Umwelt wird den Interessen der Transportlobby geopfert.“ Der Antrag forderte, dass sich Südtirol solidarisch mit Nordtirol positioniert und ein einheitliches Nachtfahrverbot auf der Brennerroute etabliert wird.

Die Ablehnung stößt auch bei Umwelt- und Bürgerinitiativen auf scharfe Kritik. Wissenschaftliche Studien belegen, dass nächtlicher LKW-Verkehr zu massiven Belastungen durch Lärm und Schadstoffe führt, die langfristig die Gesundheit der Anwohner gefährden. Knoll betonte: „Ein Nachtfahrverbot in Südtirol hätte eine klare Botschaft gesendet: Wir setzen auf eine nachhaltige Verkehrspolitik und eine bessere Lebensqualität für unsere Bevölkerung.“

Neben der Entlastung der Bevölkerung wurde im Antrag auch auf die positiven Effekte für die Umwelt hingewiesen, berichtet die STF in einer Aussendung. Der Brennerkorridor zählt zu den meistbelasteten Verkehrsachsen Europas, und gerade in sensiblen Gebirgsregionen wie Nord- und Südtirol sind entschiedene Maßnahmen erforderlich.

Die Landesregierung begründete ihre Entscheidung mit wirtschaftlichen Interessen und der Herausforderung, eine einheitliche Regelung entlang der gesamten Route durchzusetzen. Auch die Logistikbranche hatte sich gegen das Vorhaben ausgesprochen und vor negativen Folgen für den Warenverkehr gewarnt. Die Süd-Tiroler Freiheit plant zudem, in den kommenden Monaten neue Anträge einzubringen, um den Schutz der Bevölkerung entlang der Brennerroute voranzutreiben.

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