Bekannter Motorradbauer vor der Pleite
Das KTM-AG-Management gehe „nicht davon aus, dass es gelingen wird, die notwendige Zwischenfinanzierung zeitgerecht sicherzustellen“. Der Vorstand habe daher am Dienstag den Beschluss für den Antrag auf Einleitung eines gerichtlichen Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung über das Vermögen der KTM AG und ihrer Töchter KTM Components GmbH sowie KTM F&E GmbH einzureichen. Das Gericht muss davor nach dem Antrag grünes Licht geben. Alle sonstigen Tochtergesellschaften der KTM AG, etwa die Vertriebsgesellschaften, sind laut KTM AG nicht betroffen.
Redimensionierung geplant
„Ziel des Verfahrens ist es, innerhalb von 90 Tagen mit den Gläubigern einen Sanierungsplan zu vereinbaren“, schrieb die KTM AG. „Durch eine Redimensionierung der Gruppe soll nicht nur der Bestand der KTM-Gruppe nachhaltig gesichert, sondern auch die Basis geschaffen werden, erstarkt aus dem Verfahren zu kommen.“
Eine Redimensionierung der Produktion solle den Lagerüberbestand bei KTM und den Händlern binnen zweier Jahre anpassen. 2025 und 2026 werde die Betriebsleistung deswegen um etwa eine Milliarde Euro sinken. Durch „notwendige Abwertungen“ im Zuge der geplanten Restrukturierung ergebe sich ein „zusätzliches Verlustpotenzial“. Auch schon für 2024 werde „ein negatives Jahresergebnis im sehr hohen dreistelligen Millionenbereich“ erwartet.
Pierer hofft, wieder auf Erfolgsspur zu kommen
Bereits am Montag hatte die mittelbar an der KTM AG beteiligte Pierer Industrie AG von Stefan Pierer ein Restrukturierungsverfahren eingeleitet. Pierer selbst baut bei der KTM AG offenbar sehr auf Vize-CEO Gottfried Neumeister. Dieser habe „eine beeindruckende Erfahrung und viel frischen Wind mitgebracht und wesentlich zur Aufarbeitung der aktuellen Lage beigetragen. Ich bin davon überzeugt, dass er gemeinsam mit mir das Unternehmen wieder auf die Erfolgsspur führen wird.“
Neumeister holt in seiner Aussage die Mitarbeiter ins Boot, deren Begesiterung sei der „wichtigste Wettbewerbsvorteil“. „Jetzt geht es darum, die Firma robust zu machen. Robust für die Zukunft.“ In der Firmenaussendung trotz bevorstehender Insolvenz von einem „Boxenstopp“ die Rede.
APA/UT24Â