Fast Hälfte der Erstklässler kann zu schlecht Deutsch
Noch zu Beginn des Schuljahres 22/23 lag die Quote der außerordentlichen – jene Schüler die dem Unterricht aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse nicht folgen können – bei rund 36 Prozent. Dieser Anstieg spiegle zwar zum Teil die internationalen Krisen wieder, argumentierte Wiederkehr.
Viele der Kinder, die im Zuge der Kriege in Syrien und der Ukraine als Flüchtlinge nach Wien kamen, seien als außerordentliche Schüler ins System eingetreten. Da rund 61 Prozent der Erstklässler mit außerordentlichem Status in Österreich geboren wurden, erklären Fluchtbewegungen aber nur einen Teil des Phänomens.
Diskussion um zweites verpflichtendes Kindergartenjahr
Ãœber sämtliche Volksschulen hinweg beherrscht jede und jeder Fünfte unzureichend Deutsch, sagte Wiederkehr bereits am Freitag. Deshalb wurde die Zahl der kostenlosen Sommerdeutschkurse von rund 3.900 um weitere 1.000 aufgestockt, 400 Plätze davon stehen Kindern zur Verfügung, die vor dem Schuleintritt stehen – die also das letzte, verpflichtende Kindergartenjahr absolvieren.
Erneut aufs Tapet gebracht hat die Forderung nach einem zweiten verpflichtenden Kindergartenjahr am Wochenende NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger in einem Interview mit dem Standard. Gegenüber der Presse sprach sich auch AMS-Chef Johannes Kopf dafür aus. Die SPÖ ist bereits seit längerem dafür, gegenüber Ö1 betonte Frauensprecherin Eva-Maria Holzleitner aber, dass es angesichts der Budgetprobleme auch die nötige Gegenfinanzierung brauche. Für die ÖVP liege der Fokus auf dem Ausbau der Betreuungseinrichtungen für unter-Dreijährige.
apa