Bauern aus Tirol und Bayern treffen sich zum Austausch
Appell für Wolfsmanagement
Obwohl die gesetzlichen Rahmenbedingungen in den drei Ländern unterschiedlich sind, sind viele Herausforderungen und Themen doch sehr ähnlich. So ging es in Rotholz unter anderem um das EU-Gesetz zur Wiederherstellung der Natur, die darin festgelegten nationalen Wiederherstellungspläne sowie um den Umgang mit Bär und Wolf. Beide Themen bereiten den Bauern große Sorgen. „Wir waren uns einig, dass es ein Wolfsmanagement dringend braucht, sonst setzen wir die traditionelle Almwirtschaft aufs Spiel“, berichtete der Landesobmann des Südtiroler Bauernbundes, Daniel Gasser.
Beim Wiederherstellungsgesetz kam der Stand bei der Umsetzung in den einzelnen Ländern zur Sprache. Weitere Themen waren die Tierhaltungskennzeichnung im Zusammenhang mit Tiertransport und Tierschutzrecht sowie die Risikovorsorge in der Landwirtschaft. Angesprochen wurde auch die politische Vertretung der Berggebiete.
Eines der zentralen Themen der nächsten Jahre werden die Verhandlungen über die neue EU-Finanzperiode ab 2028 sein. „Die Diskussion darüber wird schon sehr bald starten. Wir haben vereinbart, dass wir hier sehr eng zusammenarbeiten werden“, fasste Gasser zusammen. Die Bauernvertreter aus Südtirol, dem Bundesland Tirol und Bayern sind zuversichtlich, dass der zukünftige EU-Agrarkommissar, der Luxemburger Christophe Hansen, mehr Verständnis für die Anliegen der Berglandwirtschaft habe und die besonderen Herausforderungen der Bergbauern besser verstehe.
Zusammenarbeit noch enger knüpfen
Die Landesobmänner des Südtiroler und des Tiroler Bauernbundes, Daniel Gasser und Josef Geisler, freuten sich über den konstruktiven Austausch. „Wir wollen die Zusammenarbeit bei den gemeinsamen Themen der Berglandwirtschaft noch enger knüpfen, einen regelmäßigen Austausch aufrechterhalten und gerade bei EU-Agenden die berechtigten Anliegen der Landwirtschaft im Berggebiet gebündelt und mit vereinten Kräften vorantreiben. Wirklich schlagkräftig können wir hier nur sein, wenn wir zusammenarbeiten“, meinte Gasser.
Josef Geisler betonte angesichts des Schulstandortes in Rotholz: „Hier sind rund 900 Schülerinnen und Schüler aus dem ganzen Land. Die jungen Menschen, die hier die beste landwirtschaftliche Ausbildung erfahren, sind die Zukunft der Landwirtschaft. Es muss uns gelingen, dass diese Jugendlichen mit Freude und Motivation die Höfe übergeben bekommen und gute Rahmenbedingungen vorfinden, damit sie ihre Höfe erfolgreich bewirtschaften können.“