von lif 18.11.2024 17:54 Uhr

Jahrestreffen der Tourenleiter: Fokus auf Sicherheit im Winter

Über 100 Tourenleiter, darunter 32, die ihre Ausbildung gerade abgeschlossen haben, haben am Samstag am Jahrestreffen der Tourenleiter im Alpenverein Südtirol in Feldthurns teilgenommen. Fokus des Treffens war das Thema Lawinenprävention und Kameradenrettung. 

Momentaufnahme von den Workshops in Lawinenkunde (Bild: Anna Schuierer)

„Sicherheit für Teilnehmer, aber auch für die Tourenleiter ist uns ein großes Anliegen“, sagte Fachgruppenleiter Michael Grünfelder. Vor allem junge Tourenleiter werden unterstützt und gut ausgebildet, damit sie ihre Touren selbstbestimmt organisieren und durchführen können. „Es ist wichtig, dass auch die Gruppengröße der Tour angepasst ist“, sagt Grünfelder. Nachwuchssorgen gibt es bei den Tourenleitern keine: Alpenvereinsmitglieder jeder Altersstufe absolvieren den 20-tägigen Ausbildungskurs und besuchen auch in der Folge die Fortbildungsveranstaltungen. Ihr Engagement ist trotz Freiwilligkeit auch Verpflichtung: Wer Tourenleiter ist, muss stets auf dem neuesten Stand sein, um bei Vereinstouren Mitglieder gut vorbereitet und verantwortungsbewusst begleiten zu können, so der Alpenverein Südtirol in einer Aussendung. Ein Tag Fortbildung wird jährlich anlässlich des Jahrestreffens angeboten. Dieses Jahr standen Lawinenprävention und Kameradenrettung auf dem Programm: Silke Griesser vom Lawinenwarndienst des Landes beantwortete alle Fragen rund um den Lawinenreport, Wolfgang Warmuth vom Österreichischen Alpenverein erläuterte die Orientierung und Tourenplanung mit digitalen Hilfsmitteln, Bergführer Robert Kofler, David Spath, Philipp Mayr, Pauli Trenkwalder und Bergretter Markus Lercher und Matthias Pichler leiteten Übungen im Freien an: Wie funktioniert ein Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS) und wie benutzt man es korrekt, wie wird sondiert, wie schaufelt man richtig und wie kann ein Verletzter behelfsmäßig abtransportiert werden? Die Tourenleiter erhielten nicht nur ein Update zu aktuellen Lehrmeinungen, sondern auch das nötige Werkzeug, wie sie dieses Wissen an AVS-Mitglieder bei Sektionsveranstaltungen weitergeben können. 

Der Aus- und Rückblick

Beim Jahrestreffen schließlich hielt Michael Grünfelder Aus- und Rückblick. „Besonders freut es mich, auf ein unfallfreies Jahr zurückzublicken“, sagte er. Aber auch eine zweite gute Nachricht gab es: Im abgelaufenen Jahr gab es so starken Zuspruch zum Kurs, dass parallel zwei Kurse organisiert wurden. Insgesamt 32 Tourenleiter konnten ihre Ausbildung abschließen und konnten beim Jahrestreffen ihr Diplom entgegennehmen. Ziel des Alpenvereins ist es, mittelfristig eine alpine Wissensdatenbank einzurichten, in der alle wichtigen alpintechnischen Informationen und Lehrmeinungen zu finden sind, um einen Beitrag zur Sicherheit am Berg zu leisten. 

Die Fachgruppe Tourenleiter gehört zum Referat Alpine Führungskräfte im AVS. Tourenleiter sind zum ehrenamtlichen Leiten von Vereinstouren im Fels, auf Klettersteigen, in Schnee und Eis mit ungesicherten Passagen befähigt. Aktuell gibt es 246 Tourenleiter im AVS, dazu kommen nun die 32 neuen. 

Fachgruppenleiter Michael Grünberger (links) mit AVS-Vizepäsident Elmar Knoll (rechts) (Bild: Anna Schuierer)

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