von ag 18.11.2024 16:46 Uhr

Pustertal ein Jahr ohne Bahn – Chaos vorprogrammiert?

Im Dezember wird es ernst im Pustertal. Die Bahnlinie wird für rund ein Jahr außer Betrieb sein. Viele Pendler und Schüler fragen sich, wie das Ganze funktionieren soll, so ganz ohne Zug. UT24 hat beim Generaldirektor der Südtiroler Transportstrukturen AG (STA) Joachim Dejaco nachgefragt.

Symbolbild von Thomas Lamert auf Pixabay

Wegen dem Bau der Riggertalschleife und den sicherheitstechnischen Arbeiten an der Pustertaler Bahnlinie, wird abschnittsweise, bis Jänner 2026 kein Zug verkehren (UT24 hat bereits im September Landesrat Daniel Alfreider diesbezüglich kontaktiert). Mit Bussen soll ein Schienenersatzdienst eingerichtet werden. Hier der Überblick der Sperren:

  • Abschnitt Franzensfeste-Bruneck: Sperre von Sonntag, 15. Dezember 2024 bis Samstag, 13. Dezember 2025
  • Abschnitt Bruneck-Innichen: Sperre von Montag, 14. April 2025 bis Montag, 2. Juni 2025
  • Abschnitt Franzensfeste-Mühlbach: Sperre von Sonntag, 14. Dezember 2025 bis Montag, 26. Jänner 2026

Pendler und Schüler in Sorge

Mit dem Megaprojekt sowie der Schaffung neuer Bahnhöfe geht für viele ein langersehnter Traum in Erfüllung. Viele Pendler und Schüler fragen sich jedoch bereits einen Monat vor der Sperre, wie sie ohne Zug von einem Ort zum anderen kommen sollen. Der Schienenersatzverkehr ist für viele eine Augenwischerei, da die Straßen im Pustertal ohnehin überlastet sind. Außerdem, so die Ankündigungen, soll die Bahnstrecke pünktlich zu den Olympischen Winterspielen 2026 wieder in Betrieb genommen werden, um dann das erwartete erhöhte Verkehrsaufkommen bewältigen zu können. Experten bezweifeln jedoch, dass dieses Projekt in so kurzer Zeit realisiert werden kann.

UT24 hat diesbezüglich bei Joachim Dejaco, dem Generaldirektor der Südtiroler Transportstrukturen AG (STA), nachgefragt.

UnserTirol24: Herr Dejaco, begrüßen Sie grundsätzlich das Projekt der Riggertalschleife und die Entstehung neuer Bahnhöfe?

Joachim Dejaco: Absolut! Wenn wir wollen, dass die Menschen die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen, dann müssen diese bequem, schnell und verlässlich sein. Die Riggertalschleife bringt genau das: bequem, weil die neue Haltestelle Schabs ganz nahe an die Wohnorte kommt. Schnell, weil die Fahrgäste eine Viertelstunden schneller vom Pustertal in Brixen und Bozen sind. Und verlässlich, weil ein zusätzlicher Kreuzungspunkt in Schabs und neue Geleise in Brixen entstehen.

UT24: Was halten Sie von der Tatsache, dass die Pustertaler Bahn für ein Jahr gesperrt wird?

Dejaco: Die Riggertalschleife ist ein Jahrhundertprojekt, das sich nicht einfach so nebenbei baut. Die Sperre ist unvermeidlich. Gleichzeitig nutzt RFI die Sperre, dass Zusatzarbeiten gemacht werden, die sonst eine eigene Sperre verursachen würden.

UT24: Glauben Sie, dass der Dienst mit den Ersatzbussen auf den verkehrsbelasteten Straßen im Pustertal funktionieren wird?

Dejaco: Ja. Der Ersatzdienst wurde so geplant, dass die Busse möglichst zügig von Bruneck nach Brixen kommen. Mit der neuen Umfahrung in Vahrn, die jetzt eröffnet wurde, wird die Verlässlichkeit weiter erhöht.

UT24: Wird das Bauvorhaben tatsächlich bis zur Winterolympiade 2026 fertiggestellt?

Dejaco: Das ist mittlerweile kaum mehr schaffbar. Aber zur Olympiade wird der Zug wieder fahren, vorerst noch nach Franzensfeste, bald danach aber nach Brixen.

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  1. Burger
    18.11.2024

    Wie soll das denn funktionieren ?
    Die Straßen sind ja schon ohne Zug-Ersatzdienst total überlastet.

  2. Itstime
    18.11.2024

    Das kann nicht funktionieren. Außer man sperrt LKW und Urlauber aus.

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