von ag 12.11.2024 16:21 Uhr

Bekannte Möbelkette erneut insolvent

Die Möbelkette Kika/Leiner hat nach der Pleite im Juni 2023 unter neuer Eigentümerschaft erneut Insolvenz angemeldet. „Das eigene Insolvenzverfahren, die Signa-Pleite, die anhaltende Rezession und die Kostensteigerungen seit der Übernahme“ seien die Gründe für das Scheitern der Sanierung, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Rund 1.400 Mitarbeiter sind von der Pleite betroffen. Nun trifft der Insolvenzverwalter die Entscheidung, ob und wie es weitergeht.

Bild von Ratfink1973 auf Pixabay

Das Kika/Leiner-Management hat nach eigenen Angaben „alles Menschenmögliche unternommen, um den Fortbestand des Unternehmens zu ermöglichen“. Unter den derzeitigen Rahmenbedingungen sei „die Sanierung des schwer angeschlagenen Möbelhauses leider nicht möglich“, erklärte das Unternehmen mit Verweis „auf die allgemeine Kaufzurückhaltung“ und die „offenbar nachhaltig beschädigte“ Marke Kika/Leiner.

Die Möbelkette hat die Zahl der Beschäftigten im Laufe des Jahres bereits von 1.900 auf 1.400 reduziert. Kika/Leiner hat in den vergangenen zehn Jahren turbulente Zeiten durchlebt: Es gab drei Eigentümerwechsel, eine Insolvenz und zahlreiche Filialschließungen mit Mitarbeiterabbau. 2013 erwarb die südafrikanische Steinhoff-Gruppe von der damaligen Eigentümerfamilie Koch den heimischen Möbelriesen. Damals war Kika/Leiner mit rund 7.500 Beschäftigten an 73 Standorten in Österreich und in Osteuropa sowie einem Umsatz von 1,2 Mrd. Euro der zweitgrößte Möbelhändler Österreichs nach XXXLutz. Steinhoff verkaufte 2018 in einem Notverkauf die Möbelkette an die Signa-Gruppe rund um den Tiroler Investor Rene Benko.

Im Juni 2023 verkaufte Signa die Kika/Leiner-Immobilien an die Grazer Supernova und das operative Möbelgeschäft an den Handelsmanager Hermann Wieser. Wenig später meldete die Möbelkette Insolvenz an.

APA/UT24

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