von ag 12.11.2024 12:28 Uhr

Melonis Migrationsplan wieder von Richtern gestoppt

Nach einer erneuten juristischen Niederlage für Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat Italien abermals Migranten aus seinen Lagern in Albanien aufnehmen müssen. Sieben Männer aus Bangladesch und Ägypten wurden mit einem Schiff der italienischen Küstenwache über die Adria in die süditalienische Hafenstadt Brindisi gebracht. Tesla-Chef Elon Musk, der im US-Wahlkampf den Republikaner Donald Trump unterstützte, kritisierte den Richterbeschluss.

Symbolbild von APA/AFP

Die sieben Migranten gingen in der Nacht auf Dienstag in Brindisi an Land. Zuvor hatte ein Gericht in Rom entschieden, dass eine Internierung der Migranten in einem Lager außerhalb der EU nicht rechtens sei. „Diese Richter müssen nach Hause gehen“, kommentierte Musk auf Twitter. Der Tech-Milliardär gilt als guter Freund Melonis. Er unterstützt mit Überzeugung die Migrationspolitik der Rechtsaußenregierung in Rom.

Ein Gericht in Rom hatte am Montag die Internierung der sieben Migranten im italienischen Migrationszentrum in Gjadër ausgesetzt. Sie waren in den vergangenen Tagen im Mittelmeer aufgegriffen und am Samstag an Bord des Schiffes „Libra“ der italienischen Marine nach Albanien gebracht worden. Das Gericht verwies den Fall an den EuGH. Infolgedessen mussten die zwölf Migranten nach Italien gebracht werden.

Urteil des Europäisches Gerichtshofes ein Problem

Der Entscheidung der Richter liegt ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) von Anfang Oktober dieses Jahres zugrunde. In diesem wird festgehalten, dass ein EU-Land einen Drittstaat im Asylrecht nur als sicheres Herkunftsland definieren kann, wenn die Bedingungen dafür im gesamten Hoheitsgebiet des Staates erfüllt sind, so der Europäische Gerichtshof. Der Beschluss des Gerichts in Rom stellt die Grundlage des gesamten albanischen Plans, für den die Regierung von Premierministerin Giorgia Meloni über fünf Jahre hinweg mehr als 600 Millionen ausgeben will, ernsthaft in Frage.

Die von der italienischen Regierung auf den Weg gebrachten Regelungen gehen davon aus, dass Rückführungen in einem beschleunigten Verfahren (vier Wochen) durchgeführt werden können, wenn sie Bürger aus einer Liste von Ländern betreffen, die als „sicher“ für Migranten gelten. Der Europäische Gerichtshof hat jedoch festgestellt, dass diese Bedingung nur von Ländern erfüllt wird, in denen ausnahmslos alle Kategorien von Personen vor Diskriminierung sicher sind.

Heftige Reaktionen

Der Richterbeschluss am Montag löste heftige Reaktionen aus. Der Parteivorsitzende der rechtsgerichteten Lega, Vizepremier und Verkehrsminister Matteo Salvini, bezeichnete den Richterbeschluss als „ein weiteres politisches Urteil gegen die Italiener“. Das im Oktober gefällte ähnliche Urteil des Gerichts in Rom (UT24 berichtete) hatte er als das Werk von angeblich politisch beeinflussten Richtern bezeichnet.

APA

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  1. TomTom
    12.11.2024

    Man sollte das zuerst Prüfung
    Bevor man Millionen in das Meer kippt
    Anscheinend alles für die Katz

  2. Itstime
    12.11.2024

    Das ist von vorne bis hinten eine Verarsche. Und der Steuerzahler wird zur Kasse gebeten. Was kostet das italienische Personal in Albanien?

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