Biden: „Das Ergebnis dieser Wahl ist nicht das, was wir wollten“
Trump-Sieg ist für Biden schwer zu verdauen
Trump nahm die Einladung an. Das Treffen solle bald stattfinden, teilte ein Sprecher des Republikaners mit. Der designierte Präsident schätze Bidens Anruf. Trump hatte das Weiße Haus mit einem überwältigenden Sieg zurückerobert. Trump (78) gewann die Wahl am Dienstag nach einem polarisierenden Wahlkampf, der von zwei Attentaten auf ihn und einem späten Einstieg von Kamala Harris in das Rennen nach dem überraschenden Rückzug von Biden als demokratischen Präsidentschaftskandidaten geprägt war.
Die demokratische Kandidatin und US-Vizepräsidentin räumte am Mittwochnachmittag öffentlich ihre Niederlage ein. „Wir müssen das Ergebnis dieser Wahl akzeptieren“, sagte Harris bei einem Auftritt vor Anhängern in der Hauptstadt Washington. „Das Ergebnis dieser Wahl ist nicht das, was wir wollten, nicht das, wofür wir gekämpft haben, nicht das, wofür wir gestimmt haben.“ In einer Rede an ihrer Alma Mater, der Howard University, versprach sie, eine friedliche Machtübergabe sicherzustellen.
Neben Harris und Biden gratulierte am Mittwoch auch der frühere US-Präsident Barack Obama dem Wahlsieger. „Es ist ganz offensichtlich nicht das Ergebnis, das wir uns erhofft haben“, schrieben er und seine Frau Michelle in einer Stellungnahme. Aber in einer Demokratie gehe es auch darum, eingestehen zu können, “dass unsere Ansichten sich nicht immer durchsetzen“.
Mini-Demo gegen Trump in New York
Ein kleines Häufchen von nur 200 Menschen versammelte sich vor dem Trump Hotel und Tower in Chicago, um gegen seine Wahl zu protestieren. Auf einem Transparent war zu lesen: „Trump raus!“. Die Teilnehmer der Mini-Demo forderten auch ein Ende des israelischen Angriffs auf den Gazastreifen, wie Bilder in den sozialen Medien zeigten.
Trumps Sieg unterstreicht, wie unzufrieden die Amerikaner mit der Wirtschaft, der Grenzsicherheit und der Ausrichtung des Landes sind. Das Ergebnis widersprach auch Umfragen, die ein knappes Rennen vorausgesagt hatten. Trump setzte sich in mindestens fünf der sieben umkämpften Swing States durch und erreichte damit die für die Präsidentschaft erforderliche Zahl von 270 Stimmen im Wahlmännerkollegium. In den beiden verbleibenden US-Staaten Arizona und Nevada, wo die Stimmen noch ausgezählt wurden, lag er ebenfalls in Führung.
Trumps Republikaner sicherten sich außerdem bei der parallelen Kongressauswahl außerdem die Mehrheit im Senat – und voraussichtlich sogar im Repräsentantenhaus. Damit und mit dem konservativ besetzten Supreme Court im Rücken würde er über eine Machtfülle verfügen, die lange kein US-Präsident mehr innehatte.
apa/ut24