von hz 19.10.2024 12:20 Uhr

Nord- und Südtirol: Gemeinsame Katastrophenschutzübung

Rund 450 Einsatzkräfte mit über 100 Einsatzfahrzeugen aus Nord- und Südtirol haben im Rahmen der ersten länderübergreifenden Katastrophenschutzübung Eurex.24 im Großraum Brenner den Ernstfall geübt. Das Übungsszenario umfasste einen heftigen Sturm mit Starkregen, der die Verkehrsinfrastruktur in beiden Ländern erheblich beeinträchtigte. Hilfe aus den benachbarten Ländern musste angefordert werden.

Angenommen wurde während der Übung etwa auch der Austritt von Essigsäure: Im Bild eines der Szenarien der grenzüberschreitenden Katastrophenschutzübung am Bahnhof in Steinach am Brenner mit Feldspital und Dekontaminations-Straße - Quelle: Drohnen-Einsatz-Gruppe Land Tirol / Landeswarnzentrale

Im Fokus stand die rasche, effiziente Zusammenarbeit, die auf dem Euregio-Abkommen zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Bereich des Zivil- und Katastrophenschutzes basiert. Geübt wurde die Arbeit in den Einsatzstäben, aber auch reale Szenarien: Bei einem Unfall am Bahnhof in Steinach am Brenner trat bei einem Kesselwaggon das Gefahrengut Essigsäure aus. Im Gewerbegebiet von Gasteig in Ratschings verursachten mehrere Verkehrs- und Arbeitsunfälle einen Massenanfall an Verletzten (MANV-Szenario), teilt die Südtiroler Landesverwaltung mit.

Wichtigkeit der Zusammenarbeit von Nord- und Südtirol betont

Euregio-Präsident und Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher betont: „Die Sicherheit unserer Bevölkerung steht an oberster Stelle. Dank des Euregio-Abkommens können wir bei Bedarf über die Landesgrenzen hinweg auch auf benachbarte Ressourcen zurückgreifen. Damit die Abläufe sitzen, sind gemeinsame Übungen enorm wichtig.“

Tirols Sicherheitslandesrätin Astrid Mair sieht im Euregio-Abkommen eine „gute Grundlage für den Zivil- und Katastrophenschutz, der nicht an Landesgrenzen endet. Die Übung hat verdeutlicht, wie essenziell die Zusammenarbeit zwischen Nord- und Südtirol ist, um in Krisensituationen effizient und wirkungsvoll handeln zu können.“

Sei es in Süd- wie auch in Nordtirol wurden verschiedene Einsatzszenarien unter Berücksichtigung unterschiedlicher Ausstattung und Einsatzmittel beübt. „Das war wichtig, um bei künftigen Übungen und für den Ernstfall Optimierungen vornehmen zu können“, betont Klaus Unterweger, Direktor der Südtiroler Agentur für Bevölkerungsschutz.

Laut dem Abkommen der Euregio Tirol sollen Einsatzdaten und Informationen rasch übermittelt sowie Rettungsteams und Hilfsmaterial entsendet werden. „Diese Vereinbarung ermöglicht eine enge Kooperation und hat sich bei der Übung als unverzichtbar erwiesen“, sagt Elmar Rizzoli, Leiter des Tiroler Zentrums für Krisen- und Katastrophenmanagement.

So mussten die Einsatzkräfte beider Länder eng zusammenarbeiten und in Steinach Verletzte bergen, Personen in einer Dekontaminationsschleuse reinigen und in einem Feldspital unterbringen.

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