von hz 16.10.2024 10:56 Uhr

Historische Talsperre ist saniert

Die Landesämter für Hydrologie und Stauanlagen sowie die Wildbach- und Lawinenverbauung West in der Agentur für Bevölkerungsschutz haben die Arbeiten zur Sanierung der historischen Talsperre im Martelltal abgeschlossen. „Ein historisches Bauwerk, welches eine Schutzfunktion erfüllt und zur Attraktion als Teil des Schluchtenweges wird“, freut sich Bürgermeister Georg Altstätter.

Der Bautrupp der Wildbachverbauung hatte im Juli vergangenen Jahres mit den Arbeiten am historischen Bauwerk oberhalb der Zufallhütte begonnen und sie jetzt abgeschlossen; das Bild entstand vor Beginn der Arbeiten. - Foto: Landesamt für Hydrologie und Stauanlagen in der Agentur für Bevölkerungsschutz

Bei einem Lokalaugenschein haben der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger, der Bürgermeister der Gemeinde Martell Georg Altstätter und der Direktor des Nationalparks Stilfserjoch Hanspeter Gunsch die historische Talsperre im Martelltal nach Abschluss der Sanierungsarbeiten begutachtet, teilt die Südtiroler Landesverwaltung mit. Die Baustelle lag auf 2.300 Metern Meereshöhe oberhalb der Zufallhütte und war nur zu Fuß oder mit dem Hubschrauber erreichbar, berichtet Projektant und Bauleiter Jürgen Schäfer vom Landesamt für Hydrologie und Stauanlagen. Die Talsperre erreicht an ihrem höchsten Punkt die Höhe von 19,3 Metern. Die Dammkrone der Talsperre wird auch als Wanderweg genutzt. Als „eine äußerst sinnvolle Maßnahme“ bezeichnet der Marteller Bürgermeister diese Sanierungsarbeiten. Mit seinem Dank verbindet er den Hinweis, dass jetzt ein historisches Bauwerk eine Schutzfunktion erfüllt und zur Attraktion als Teil des Schluchtenweges wird.

Sanierungsbeginn war Juli 2023

Der Bautrupp mit Vorarbeiter Hansjörg Stricker hatte im Juli vergangenen Jahres mit den Arbeiten begonnen und sie jetzt abgeschlossen. Die Bauarbeiten wurden von der Wildbachverbauung in enger Zusammenarbeit mit dem Landesamt für den Nationalpark Stilfserjoch, der Forststation Latsch und der Gemeinde Martell durchgeführt und dafür vor Ort entnommenes Material verwendet.

Grund der Sanierung

Im Laufe der 130 Jahre seit dem Bau der Talsperre haben die Grundwasserströmungen aus dem Schmelzwasser eine langsame Ausschwemmung des Feinmaterials aus dem Dammkern verursacht. In der Folge kam es zu einer anfangs langsamen Absenkung des Dammkörpers mit einem teilweisen Abgleiten des bergseitigen Bereiches des Hauptquerschnitts. Diese Absenkung hat sich mit der Zeit derart beschleunigt, sodass dringende Sanierungsmaßnahmen erforderlich waren. Die wichtigsten Sanierungsmaßnahmen umfassten deshalb die Ableitung des Oberflächenwassers, bevor es die Staumauer erreicht, sowie eine unterirdische und überirdische Abdichtung des Hauptquerschnittes, fassen die Baustellenleiter Martin Eschgfäller und Florian Nössing vom Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung West zusammen. In das Projekt wurden 700.000 Euro investiert.

Gruppenbild zum Abschluss der Arbeiten am Staudamm Martell mit (im Bild von links) den Arbeitern Günther Hainz, Manuel Lampacher, Christian Rechenmacher, Roland Pirhofer, Manuel Stricker, Günther Linser, Walter Kaserer, Stefan Eberhöfer, Baustellenleiter Florian Nössing, Projektant und Bauleiter Jürgen Schäfer, Agenturdirektor Klaus Unterweger, Bürgermeister Georg Altstätter, Baustellenleiter Martin Eschgfäller, Vorarbeiter Hansjörg Stricker, Amtsdirektor Nationalpark Stilfserjoch Hanspeter Gunsch; nicht im Bild Projektverantwortlicher Roberto Dinale, Arbeiter Roland Stricker – Foto: LPA/Landesamt für Hydrologie und Stauanlagen in der Agentur für Bevölkerungsschutz

Die Geschichte der Talsperre

Die Talsperre im Martelltal war in den Jahren 1892 und 1893 errichtet worden, um Überschwemmungen infolge des Bruchs von Gletscherseen einzuschränken. Obwohl die Hauptnutzung der Staumauer aufgrund des massiven Rückzugs des Zufallferner-Gletschers nur mehr bedingt notwendig ist, bleibt die Staumauer ein wichtiges Hochwasserrückhalte-Schutzbauwerk.

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