von hz 13.10.2024 13:26 Uhr

Unabhängigkeitsbewegung in Trauer

Der frühere Regierungschef des nördlichsten Landesteils des Vereinigten Königreichs Alex Salmond ist am Samstag bei einer Konferenz in Nordmazedonien zusammengebrochen und gestorben. Salmond war jahrelang das Gesicht der schottischen Unabhängigkeitsbewegung gewesen und hatte das Land 2014 in ein Referendum über die Loslösung von Großbritannien geführt.

Alex Salmond ließ schottisches Unabhängigkeitsreferendum durchführen - Bild: APA/AFP (Archiv)

Eine Loslösung vom britischen Königshaus stand für Salmond (69) jedoch nie zur Debatte. „Seine Hingabe für Schottland prägte seinen jahrzehntelangen Dienst an der Allgemeinheit”, würdigte König Charles (75) ihn in einer Mitteilung des Palasts. Auch der frühere britische Premierminister Boris Johnson zeigte sich traurig über den Tod Salmonds und bezeichnete ihn als Vater der modernen schottischen Nationalbewegung. Premierminister Keir Starmer (Labour Party) hatte ihn schon am Samstag als „monumentale Figur in der schottischen und britischen Politik“ gewürdigt.

Salmond war Regierungschef

Während Salmonds Amtszeit als Regierungschef in Edinburgh (2007 bis 2014) hielt der britische Landesteil 2014 ein Referendum über die Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich ab. Die Schotten entschieden sich mit 55 zu 45 Prozent knapp für den Verbleib in der Union mit Großbritannien. Salmond legte sein Amt als First Minister und Chef der Schottischen Nationalpartei SNP daraufhin nieder.

Salmond gründet weitere Unabhängigkeitspartei

Später trat er angesichts von Missbrauchsvorwürfen früherer Mitarbeiterinnen aus der Partei aus und überwarf sich mit seiner Nachfolgerin und politischen Ziehtochter Nicola Sturgeon. Die Vorwürfe hatten vor Gericht jedoch keinen Bestand. Salmond wurde Chef einer neuen Unabhängigkeitspartei namens Alba, die aber nur geringen Erfolg an den Wahlurnen hatte.

Salmond galt als charismatisch, war aber auch umstritten. Für Kritik sorgte unter anderem, dass er nach seinem Ausscheiden aus der schottischen Regierung bei dem russischen Sender RT (früher als Russia Today bekannt) eine Sendung moderierte.

APA/UT24

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