von lif 09.10.2024 17:24 Uhr

Landesregierung lehnt alle Vorschläge zur Stärkung der Lehrberufe ab

„Die politische Mehrheit im Südtiroler Landtag hat am gestrigen Dienstag (8. Oktober) wieder einmal bewiesen, dass sie die Augen vor den realen Herausforderungen im Schulbereich verschließt,“ sagt Tony Tschenett, Vorsitzender des Autonomen Südtiroler Gewerkschaftsbundes (ASGB). „Es ist schlichtweg inakzeptabel, dass sinnvolle Vorschläge zur Stärkung der Lehrberufe und zur Bekämpfung des Lehrermangels aus rein parteipolitischen Gründen abgelehnt werden.“

APA/dpa

Die Freie Fraktion hatte im Landtag konkrete Maßnahmen eingebracht, die nicht nur stimmig, sondern auch dringend notwendig sind, um die prekäre Lage im Bildungssektor zu verbessern. „Es ist der zuständige Landesrat Philipp Achammer selbst, der ständig betont, wie wichtig es sei, den Lehrerberuf attraktiver zu gestalten. Doch wenn es darum geht, diese Ankündigungen in die Tat umzusetzen, stimmt er gegen jede sinnvolle Reform – nur weil sie von der Opposition kommt. Das ist nichts weniger als ein politischer Skandal!“

Zu den abgelehnten Vorschlägen gehörten unter anderem eine Erhöhung der Landeszulagen, die Einführung einer Dozentenkarte im Wert von 500 Euro pro Jahr, sowie die Bereitstellung zusätzlicher Ressourcen für Schulen in besonders herausfordernden Gebieten, berichtet die Gewerkschaft in einer Aussendung. „Diese Maßnahmen hätten die dringend benötigte Entlastung der Lehrkräfte gebracht. Unsere Lehrer sind massiv überarbeitet, schlecht bezahlt und können ihre Aufgaben unter den aktuellen Bedingungen kaum noch bewältigen“, erklärt Tschenett.

Landesregierung solle endlich den Lehrern helfen

Die Gehälter der Südtiroler Lehrkräfte bleiben im europäischen Vergleich weit zurück. Selbst mit den bestehenden Landeszulagen ist ihre Kaufkraft erschreckend gering, insbesondere im Vergleich zu Deutschland oder Österreich. „Dass die Landesregierung sich weigert, hier angemessen gegenzusteuern, ist ein Schlag ins Gesicht für alle Lehrkräfte, die täglich Großartiges leisten,“ sagt Tschenett weiter. „Die Landesregierung riskiert damit nicht nur den Verlust motivierter Lehrkräfte, sondern verschärft den Lehrermangel weiter – und das auf Kosten unserer Kinder und Jugendlichen.“

„Es ist absolut unverständlich, warum diese Vorschläge, die von der Opposition kommen, einfach abgelehnt werden, obwohl sie der Sache dienen würden. Hier wird parteipolitisches Kleingeld auf dem Rücken der Bildungspolitik gewechselt – und das ist unverantwortlich“, fügt der ASGB-Vorsitzende hinzu. „Wenn der Bildungslandesrat und die Mehrheit es wirklich ernst meinen mit der Attraktivitätssteigerung des Lehrerberufs, dann müssen sie endlich aufhören, konstruktive Vorschläge zu blockieren. Ich fordere die Landesregierung auf, ihre Haltung zu überdenken und endlich Maßnahmen zu setzen, die unseren Lehrern helfen und das Bildungswesen in Südtirol nachhaltig stärken.“

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