von ih 26.09.2024 11:19 Uhr

Bauern entzünden Mahnfeuer gegen den Wolf

Am Freitag, den 27. September, entzünden Tierhalter in mehreren europäischen Ländern wieder Mahnfeuer, um gegen den Wolf und seine Ausbreitung zu protestieren. In Südtirol beteiligen sich über 50 Ortsgruppen des Südtiroler Bauernbundes (SBB) an der Aktion. Die Mahnfeuer machen auf die Bedrohung der Weidetierhaltung durch den Wolf aufmerksam und richten einen dringenden Appell an die Politik.

Foto: Südtiroler Bauernbund

Mehrere Feuer geplant

Rund 55 bäuerliche Ortsgruppen aus allen Südtiroler Landesteilen werden am Freitag ab 19:30 Uhr Mahn- und Solidarfeuer entzünden. Diese Feuer werden in der Nähe von Höfen und Almen, an Hängen und auf Bergen entzündet. Sie seien ein grenzüberschreitendes Zeichen des Protests der Bauern gegen die unkontrollierte Ausbreitung der Großraubtiere.

Bauernbund-Landesobmann Daniel Gasser betont in diesem Zusammenhang: „Es ist wichtig, dass die bäuerliche Bevölkerung über die Grenzen hinweg zusammensteht und gemeinsam einen deutlichen Appell an die Politik, aber auch an die Rechtsprechung richtet: Die weitere Ausbreitung der Wölfe und auch von Bären muss gestoppt werden. Denn diese Großraubtiere gefährden die Sicherheit der Menschen, unsere Tiere, unsere Almwirtschaft und letztlich die gesamte Berglandwirtschaft.“

„Entweder die Politik reagiert, oder...“

Die Mahnfeuer würden laut den Initiatoren vor allem einen Zweck erfüllen:

Den politischen Entscheidungsträgern auf nationaler und europäischer Ebene eine einprägsame Botschaft zu schicken: „Entweder die Politik reagiert auf die Bedrohung durch Wolf und Bär oder sie muss dabei zusehen, wie immer mehr Tierhalter ihre Tätigkeit aufgeben und Almen nicht mehr bewirtschaftet werden – mit allen negativen Konsequenzen für das Landschaftsbild, den Tourismus und die Artenvielfalt.“

Außerdem würden die Mahnfeuer das Unverständnis der bäuerlichen Bevölkerung über die jüngsten Gerichtsentscheide zu Wolfsentnahmen ausdrücken, heißt es vonseiten des Südtiroler Bauernbundes.

Bedrohung ist da

In Südtirol habe sich die Bedrohung durch den Wolf in wenigen Jahren dramatisch verschärft. Mittlerweile gehe man von rund hundert Wölfen in Südtirol aus, dazu kommen etwa 200 Exemplare in Welschtirol. Jedes Jahr fallen hunderte Schafe sowie auch Ziegen und Jungrinder hierzulande den Raubtieren zum Opfer. Dazu kommen unzählige verletzte und traumatisierte Tiere.

Mittlerweile seien nicht nur Herden auf abgelegenen Almen von Wolfsangriffen betroffen, sondern auch Nutztiere, die auf Hofwiesen und in der Nähe von Wohngebäuden weiden. So etwa geschehen jüngst bei St. Martin in Thurn im Gadertal.

Aus diesem Grund will der Südtiroler Bauernbund mit dem Mahnfeuer ein deutliches Zeichen setzen. Bereits in den Jahren 2018, 2019 und 2022 hat es in mehreren europäischen Ländern – und in Südtirol – Mahnfeuer gegen den Wolf gegeben.

 

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