von ih 24.09.2024 18:28 Uhr

Wien startet mit Hochwasser-Hilfe für Betroffene

Zwar habe Wien das Hochwasser gut überstanden, aber es hat trotzdem Schäden gegeben – um den Betroffenen zu helfen, werden Haushalte, Personen und Unternehmen mit bis zu 50 Prozent des Schadens und einer Maximalsumme von 100.000 Euro unterstützt, sagte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) am Dienstag. Dafür wurden eine mobile Hochwasserkommission zur Bearbeitung von Schadensmeldungen und ein mobiles Büro zur Unterstützung Betroffener in Wien-Penzing eingerichtet.

APA/GEORG HOCHMUTH

„Wir haben deutlich gezeigt - Wien kann Hochwasser“

Seit Freitag gibt es für die Schadensmeldung online ein Formular. „Je genauer dieses Formular ausgefüllt wird, desto schneller können wir den Schaden abwickeln“, so Walter Hillerer, Leiter der Gruppe für Sofortmaßnahmen. Eine Kommission soll die Schäden bewerten und sicherstellen, dass durch das Unwetter bedingte Verluste entsprechend abgegolten werden.

Im Westen Wiens, nahe des Wienflusses, wo es vermutlich die meisten Schäden gab, wird zudem täglich zwischen 9.00 und 18.00 Uhr ein mobiles Büro zugänglich sein. In der Herzmanskystraße 12 soll es als Einsatzstützpunkt für die mobile Kommission dienen und den Betroffenen Hilfestellungen, etwa Informationen oder Hilfe beim Ausfüllen des Schadensformulars, anbieten – dasselbe Angebot wird auch in der Stadtinformation Wien im Rathaus etabliert.

„Wir haben deutlich gezeigt – Wien kann Hochwasser“, bilanzierte Ludwig in Bezug auf den funktionierenden Hochwasserschutz vor allem durch Donauinsel und Neue Donau. Das Dammsystem habe ebenso gehalten, während die Rückhaltebecken mit einer Speicherkapazität von 1.160.000 Kubikmetern in Penzing und Hietzing dabei geholfen haben, insbesondere die Situation der Wienerwaldbäche zu beruhigen, die den Wienfluss und in weiterer Folge den Donaukanal speisen. Und auch das Wiener Kanalnetz habe einer Menge von insgesamt 22 Milliarden Litern Wasser standgehalten.

Berufsrettung und Wiener Linien im Einsatz

Eine Bestätigung der politischen Entscheidung für das Renaturierungsgesetz hat das Hochwasser für Ludwig außerdem dargestellt: „Die renaturierten Flächen in Wien haben sehr geholfen, durch die Hochwasserkrise zu kommen.” Dazu zählen etwa der verbreiterte und renaturierte Vorlauf des Wienflusses (nicht im innerstädtischen, denkmalgeschützten Bereich) und des Liesingbachs, der durch die Maßnahmen weitgehend entschärft wurde.

Die Wiener Berufsrettung sei im Rahmen des Unwetters 22 Mal ausgerückt, es gab 13 Leichtverletzte – meist durch herabstürzende Äste und Bäume. Bei der Berufsfeuerwehr habe es 3.547 Einsätze gegeben, rund ein Drittel davon wegen der Sturmböen, zwei Drittel aufgrund des Hochwassers. Zudem seien am Montag diejenigen Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr Wien zurückgekehrt, die davor Gemeinden in Niederösterreich mit Material wie vor allem Großpumpen, aber auch Sandsäcken und Dammbalken, unterstützt hatten.

700 Einsatzkräfte der Wiener Linien waren ebenfalls im Hochwassereinsatz. „Somit ist allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Berufsfeuerwehr, der Berufsrettung, aber auch der Einrichtungen der Wiener Stadtwerke – von den Wiener Linien bis zu den Wiener Netzen und der MA 48 – zu danken, dass sie rund um die Uhr im Einsatz waren, damit die Wiener Bevölkerung möglichst wenig von den Auswirkungen des Hochwassers bemerkt”, sagte Ludwig.

apa

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