von aw 21.09.2024 07:00 Uhr

Skandal um „Brennero“ – Wie die Realität Südtirols verzerrt wird

Eine neue Welle der Empörung geht durch Südtirol: Der Film „Brennero“, der kürzlich veröffentlicht wurde, stellt das Land als überwiegend italienischsprachig dar – eine Verfälschung der Realität, die vielen sauer aufstößt. Doch der eigentliche Skandal liegt tiefer: Die Produktionsfirma erhielt hierfür stolze 500.000 Euro Fördergelder von IDM Südtirol.

Serie "Brennero" (Quelle: Raiplay.it)

Julia Unterberger, Senatorin der SVP, prangert diesen Missstand vehement an. Sie kritisiert, dass „Brennero“ ein Bild von Südtirol zeichnet, das die komplexe und gesetzlich verankerte sprachliche Vielfalt des Landes ignoriert. In der Serie scheint Italienisch das öffentliche Leben zu dominieren, während Deutsch nur am Rande vorkommt – ein Bruch mit den Autonomieregeln, die eine strikte Gleichstellung beider Sprachen vorschreiben.

Die Tatsache, dass IDM diese Serie mit einem halben Million Euro förderte, wirft Fragen auf. Wie konnte eine öffentliche Institution, deren Aufgabe es ist, das Image Südtirols zu fördern, eine Produktion unterstützen, die so weit von der Wirklichkeit entfernt ist? UT24 hat mit Senatorin Julia Unterberger gesprochen und versucht Antworten auf diese Frage zu finden.

  • Foto: SVP-Senatorin Julia Unterberger

Frau Unterberger, warum halten Sie die Darstellung Südtirols in „Brennero“ für so problematisch?

Der vierteilige Kriminalfilm „Brennero“ wurde groß angekündigt, unter anderem mit dem Anspruch den Italienern Südtirol näher zu bringen. Leider wird aber eine Südtiroler Realität gezeigt, die völlig verfälscht ist. Obwohl in Südtirol die deutsche Sprache bekanntermaßen der italienischen gleichgestellt ist und alle BeamtInnen verpflichtet sind sich sprachlich den BürgerInnen anzupassen, wird es im Film so dargestellt, als ob italienisch die Amtssprache sei und deutsch im öffentlichen Leben nichts zu suchen habe. Das wird in mehreren Szenen so vermittelt. Sogar die deutsche Staatsanwältin fordert ihre deutsche Mitarbeiterin im Justizpalast schroff auf, italienisch zu sprechen „Das ist hier die Regel und die gilt auch für Sie“.

Welche Auswirkungen könnten Ihrer Meinung nach solche Medienproduktionen auf das Bild Südtirols haben?

Wir SüdtirolerInnen werden immer wieder mit dem Satz konfrontiert: „Wir sind hier in Italien, da spricht man italienisch“. Alle die diesen Film gesehen haben, dürften jetzt in diesen Irrglauben bestärkt sein.

Wie erklären Sie sich, dass IDM diesen Film mit so hohen Summen (500.000 Euro) unterstützt hat, obwohl er die sprachliche Realität verfälscht?

Die Förderung von Filmen, die eine indirekte Werbung für Südtirol darstellen, gibt es schon lange und dagegen ist auch nichts auszusetzen. Nur sollte man sich diese Produktionen vielleicht etwas genauer ansehen und nicht eine derartige Abwertung der deutschen Sprache und damit der SüdtirolerInnen auch noch bezuschussen.

Wie könnten derartige Förderungsentscheidungen in Zukunft besser kontrolliert werden, um solche Missstände zu vermeiden?

Da es in Südtirol viel Kritik auch von italienischer Seite für diese verfälschte Darstellung der wahren Gegebenheiten gab, denke ich, wird man in Zukunft besser aufpassen.

Welche Schritte unternehmen Sie, um sicherzustellen, dass Südtirol in den Medien korrekt dargestellt wird?

Ich werde weiterhin wachsam sein und meine Stimme immer erheben, um derartige Missstände anzuprangern. Auch werde ich diesen konkreten Fall in der Südtiroler Volkspartei zum Thema machen. Der zuständige Landesrat Galateo ist leider von Fratelli d‘Italia.

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  1. TomTom
    21.09.2024

    Ich habe den Film nicht gesehen,sonst würde ich Kotzen
    Das Italien u die Walschen Südtirol Italianisierung wollen dürfte jeden klar sein, wenn nicht hat es wohl dieser Skandal Film bewiesen,U die SVP u die Brüder u der idm verstärkt das
    auch noch
    Und dann noch halbe Million für diesen Skandal bezahlen
    Ihr seid nicht ganz dicht

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