von lif 14.09.2024 17:54 Uhr

Welterstehilfetag: Da sein für andere

Bei einem Notfall übernehmen Ersthelfer eine enorm wichtige Rolle in der Rettungskette. Handeln Ersthelfer beherzt und rasch, kann das nicht nur den späteren Gesundheitsverlauf des Patienten positiv beeinflussen, sondern mitunter über Leben oder Tod entscheiden. Auf die Wichtigkeit der Erste Hilfe Leistung macht das Rote Kreuz Tirol am Welttag der Ersten Hilfe am 14. September einmal mehr aufmerksam.

Bild von Alexa auf Pixabay

Rund 2.000 Erste Hilfe Kurse bietet das Rote Kreuz Tirol jährlich für die Bevölkerung an. Über 50.000 Menschen buchen dieses Kursangebot und werden so zu potenziellen Lebensrettern. „Diese Zahl klingt hoch, doch unser Ziel ist es, dass alle Menschen über eine Erste Hilfe Ausbildung verfügen“, sagt Thomas Fluckinger, Chefarzt beim Roten Kreuz Tirol. Warum Erste Hilfe so wichtig ist, lasse sich leicht erklären: „Zumeist dauert es ein paar Minuten, bis die Rettungskräfte vor Ort sind. Bei schweren Unfällen oder Verletzungen können genau diese Minuten darüber entscheiden, ob ein Mensch überlebt. Möglich macht dieses Überleben dann der Ersthelfer“, bringt es Fluckinger auf den Punkt.

Unterschiedliche Kursangebote für ein breites Erste Hilfe Wissen 

Das Rote Kreuz bietet unterschiedlichste Erste Hilfe Kursformate an. Vom 16-stündigen Erste Hilfe Grundkurs bis hin zu den 8stündigen Auffrischungskursen, vom Kinder- und Säuglings-Notfallkurs bis zu den Outdoor-Erste Hilfe Kursen, vom Erste Hilfe Kurs für Führerscheinanwärter bis zur Ausbildung der betrieblichen Ersthelfer ist alles dabei, so das Rote Kreuz Tirol in einer Pressemitteilung. „Wer einen Erste Hilfe Kurs einmal gemacht hat, der soll sein Wissen alle vier Jahre auffrischen“, rät Thomas Fluckinger. Und der Experte rät auch: „Je früher Kinder mit der Ersten Hilfe vertraut gemacht werden, desto selbstverständlicher wird es, dass Erste Hilfe geleistet wird. Das ist auch der Grund, warum das Jugendrotkreuz Tirol bereits in den Kindergärten und in den Schulen laufend Erste Hilfe Kurse umsetzt. Erste Hilfe ist dann eine Lebenskompetenz“.

APP’s als Ergänzung, aber nicht als Kursersatz   

Mittlerweile gibt es zum Thema Erste Hilfe zahlreiche Lern-APP’s am Markt, wie jene vom Roten Kreuz. Auch zu den APP`s vertritt der Arzt eine klare Meinung: APP´s sind eine sinnvolle Lernhilfe, ersetzen aber keinen Erste Hilfe Kurs. Doch für den Erste Hilfe Wissenshappen für zwischendurch sind sie ideal“, sagt Fluckinger und motiviert alle, sich noch heute eine Erste Hilfe Lern-APP downzuloaden.

Allergische Reaktion – mitunter ein Notfall  

2024 ist ein „Wespenjahr“. Das merkt auch der Rotkreuz-Chefarzt, der regelmäßig Dienste als Notarzt im Roten Kreuz macht. Viele Menschen reagieren auf Wespen- oder generell auf Insektenstiche allergisch, wobei die allergischen Reaktionen von sehr mild bis hin zu lebensbedrohlichen Symptomen reichen können. Allergische Reaktionen werden aus unterschiedlichen Gründen ausgelöst, der Wespenstich kann einer davon sein. Deutlich über 1.000 Mal rücken die Teams des Rettungsdienstes jährlich zu einer allergischen Reaktion aus, allein im heurigen Jahr wurde über 800 Mal ein Notarzt-Team beim Einsatzcode „Allergische Reaktion“ mitalarmiert. „Das ist öfter als in den Vorjahren“, sagt Fluckinger und leitet davon ab, dass allergische Reaktionen ein im Rettungsdienst ernst zu nehmendes Thema sind – nicht nur, aber besonders auch in einem „Wespenjahr“.

Erste Hilfe bei allergischen Reaktionen 

Allergische Reaktionen weisen eine Bandbreite an Symptomen auf. Diese können von einer harmlos tropfenden Nase bis zu den geschwollenen Augenlidern, von der Hautrötung bis zu Ausschlägen reichen. Lebensbedrohend wird eine allergische Reaktion, wenn der ganze Körper und somit das Immunsystem betroffen sind. „Der Blutdruck fällt, die Organe werden zu wenig durchblutet, ein allergischer Schock tritt ein und das kann zum Tod eines Menschen führen“, fasst Thomas Fluckinger den wesentlichen Verlauf knapp zusammen. Umso wichtiger sei es, bei allergischen Reaktionen Erste Hilfe zu leisten.

„Handelt es sich um einen Insektenstich und der Stachel steckt in der Haut, so soll der Stachel sofort entfernt werden. Dann setzt man den Notruf unter 144 ab. Der Patient wird mit erhöhtem Oberkörper gelagert, beengende Kleidung geöffnet. Am besten ist es, die Betroffene stützt sich – wenn möglich – mit den Armen am Boden ab. Die betroffene Stelle wie beispielsweise die Einstichstelle wird gekühlt. Ist die Einstichstelle im Mund oder Rachenbereich, so gibt man der Person Eiswürfel zum Lutschen. Ist die betroffene Person reglos und hat eine normale Atmung, dann muss sie in die stabile Seitenlage gebracht werden. Für den Fall, dass die Person reglos ist und keine normale Atmung vorliegt, ist sofort mit der Wiederbelebung zu beginnen“, erläutert Thomas Fluckinger die Erstmaßnahmen bei einer allergischen Reaktion.

Notfallmedikament – immer mitführen 

Meistens wissen Allergiker, dass sie solche sind und führen bereits ein Notfallmedikament, einen Adrenalin Pen, mit. Kommt es zu einer allergischen Reaktion, so ist dieses Notfallmedikament unverzüglich zu verabreichen.

Das bedeutet aber auch, dass dieses Notfallmedikament immer mitzuführen ist.

Zu den wertvollen Präventionsmaßnahmen gehört, all das konsequent zu vermeiden, was nicht gut vertragen wird oder auch Insektenschutzmittel zu verwenden. Noch einmal kommt Thomas Fluckinger auf das „Wespenjahr“ zurück: „Es ist verständlich, dass die Menschen die warmen Tage und lauen Abende im Freien verbringen, dort auch gerne essen und gemütlich zusammen etwas trinken. Es lohnt sich immer, einen Kontrollblick auf die Gabel oder in das Glas zu werfen. Ein insektenfreier Bissen erfreut den Gaumen mehr und beim Trinken kein Tier versehentlich zu verschlucken, ist deutlich besser für die Gesundheit“.  

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