von ih 22.08.2024 13:34 Uhr

Leiche von Milliardär nach Bootsunglück geborgen

Drei Tage nach dem Untergang der Luxusjacht Bayesian vor Sizilien haben Taucher die Leiche des Hightech-Milliardärs Mike Lynch geborgen, berichteten die Einsatzkräfte am Donnerstag. Gesucht wird jetzt nur noch nach seiner 18 Jahre alten Tochter. Insgesamt kamen bei dem Unglück am Montag sieben Menschen ums Leben, darunter zwei mit Lynch befreundete Ehepaare.

APA/AFP

Wer Lynch war

Mit Blick auf den Gründer von Microsoft wurde der Tech-Unternehmer in seiner Heimat gern als „britischer Bill Gates“ bezeichnet. Lynch hatte die Softwarefirma Autonomy 2011 für elf Milliarden US-Dollar (aktuell fast zehn Milliarden Euro) an Hewlett-Packard verkauft – eines der schlimmsten Ãœbernahme-Debakel im Silicon Valley.

Lynch und der frühere Finanzmanager Steve Chamberlain sollen den US-Konzern über den Zustand ihres Unternehmens getäuscht haben. Ein Geschworenengericht sprach die beiden jedoch frei. Chamberlain wurde vor wenigen Tagen beim Joggen tödlich von einem Auto erfasst. Der 59-jährige Milliardär wollte mit der Segeltour seinen Freispruch vor Gericht feiern.

Bei den Todesopfern handelt es sich neben Lynch um den hochrangigen Manager der Investmentbank Morgan Stanley International, Jonathan Bloomer, dessen Frau Anne Elizabeth, um den Anwalt Chris Morvillo und seine Frau Nada. Bereits am Montag war die Leiche des Bordkochs gefunden worden.

Erschwerte Suchaktion

An der Suchaktion beteiligten sich Taucher, die bereits Opfer aus dem 2012 vor der italienischen Insel Giglio gesunkenen Kreuzfahrtschiff Costa Concordia geborgen hatten. Insgesamt 27 waren bei der Suchaktion im Einsatz. Die Bayesian liegt auf der Seite in 50 Metern Tiefe, was die Suchaktion erschwert hatte. Zahlreiche Hindernisse versperrten ihnen den Weg und die engen Räume behinderten sie.

Bei dem Unglück vor der Küste Siziliens konnten Montag früh 15 Menschen gerettet werden, acht von ihnen wurden in Krankenhäuser eingeliefert. Unter ihnen war auch eine britische Familie mit einer kleinen Tochter. Das 56 Meter lange Schiff mit 22 Menschen an Bord war gegen 5.00 Uhr vor Porticello nahe Palermo nach einem heftigen Sturm untergegangen. Vermutet wird, dass die Jacht von einer Monsterwelle erfasst wurde und nicht stabil genug im Wasser lag. Angeblich sank sie innerhalb von 60 Sekunden. Spekuliert wird über eine offen gelassene Luke oder ein falsch eingestelltes Schwert am Rumpf, mit dem der Tiefgang des Schiffes reguliert werden kann.

An Bord der Bayesian, die unter britischer Flagge unterwegs war, befanden sich hauptsächlich Briten, ein Neuseeländer, ein Mann aus Sri Lanka, zwei Anglo-Franzosen und ein Ire. Feuerwehrtaucher retteten einen einjährigen Buben, der in das Kinderkrankenhaus von Palermo gebracht wurde, sowie ein kleines Mädchen.

apa

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  1. Itstime
    22.08.2024

    Ein bisschen viele Zufälle.

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