von hz 02.08.2024 12:21 Uhr

„Sport muss vom Gesinnungsterror befreit werden“ – UT24-Interview

Die 36-jährige Petra Steger sitzt seit einigen Wochen für die FPÖ im EU-Parlament. Vorher war sie knapp elf Jahre Nationalratsabgeordnete. UT24 hat mit der talentierten Basketballspielerin über die Teilnahme von Männern in Frauenkategorien bei Sportwettkämpfen gesprochen und was sie von der diesjährigen Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele von Paris hält.

EU-Parlamentarierin Petra Steger (FPÖ) - Foto: (c) FPÖ; kleines Bild Boxhandschuhe - Bild von Elias auf Pixabay

UnserTirol24: Frau Steger, stellen wir uns vor, Sie sind Teilnehmerin bei den diesjährigen olympischen Sommerspielen in Paris. Als talentierte Basketballspielerin führen Sie ihr rot-weiß-rotes Frauen-Team an und treten gegen Algerien an. Plötzlich stehen ihnen im gegnerischen Team lauter Männer entgegen, obwohl es um einen sportlichen Wettkampf unter Frauen geht. Alles scheint dennoch regelkonform zu sein, da sich die Männer als Frauen fühlen. Wie würden Sie dabei reagieren und...wie würde das Spiel wohl enden?

EU-Parlamentarierin Petra Steger (FPÖ): Der sportliche Wettkampf hat eine lange Tradition, die bis in die Antike zurückgeht. Schon damals strebten Athleten danach, die eigenen Fähigkeiten mit anderen zu messen. Die Prinzipien Fairness und Chancengleichheit sollten dabei allerdings stets die Grundlage eines jeden solchen Leistungsvergleichs darstellen. Umso erschütternder erscheint es, dass ausgerechnet im 21. Jahrhundert, in dem ansonsten krampfhaft versucht wird, jeden Funken der Ungleichheit im Keim zu ersticken, diese Prinzipien unter tosendem Applaus der politisch Linken zu Grabe getragen werden. Wenn biologische Männer teilnehmen dürfen, ist das nicht weniger als das Ende des Frauensports, der hier dem Woke- und Genderwahnsinn und der ideologischen Willkür geopfert wird. Da brauchen linke Politiker wie der grüne „Sportminister“ Kogler kein Wort mehr über Frauenförderung im Sport verlieren. Wenn sie dieser irren Entwicklung nicht den Riegel vorschieben, sind die die Totengräber des Frauensports.

Diese Entwicklung am Sportplatz am eigenen Leib miterleben zu müssen, ist psychisch sicherlich schwer zu verkraften. Denn Athletinnen trainieren nicht jahrelang auf einen Wettkampf hin, nur um dann ihre eigenen Leistungen von biologischen Männern, die sich als Frauen fühlen, schmälern zu lassen. Eine Damenbasketballmannschaft hätte aufgrund der anatomischen Unterschiede beispielsweise keine Chance gegen eine Männerbasketballmannschaft.

Wenn biologische Männer in Frauen-Kategorien teilnehmen dürfen, ist das nicht weniger als das Ende des Frauensports, der hier dem Woke- und Genderwahnsinn und der ideologischen Willkür geopfert wird.

Petra Steger, EU-Parlamentarierin (FPÖ)

UT24: Die vorhin beschriebene Situation scheint nicht so abwegig und wirr zu sein, boxen doch bei den aktuell stattfindenden olympischen Spielen zwei biologische Männer bei den Frauen mit. Ist das noch normal Frau Steger? Dürfen jetzt ganz offiziell Männer Frauen schlagen?

Steger: Nein, das ist auf gar keinen Fall normal. Unter dem Deckmantel der Diversität wird eine massive Wettbewerbsverzerrung vorangetrieben, die historisch einmalig ist. In Wirklichkeit bedeutet das nichts anderes, als dass man Männern erlaubt, Frauen zu verprügeln. Was zumindest in unseren Breiten gesellschaftlich zurecht geächtet und strafrechtlich verfolgt wird, ist im Boxring jetzt offenbar unbedenklich. Der heutige Kampf, wo ein biologischer Mann im Damenboxen nach nur 45 Sekunden seine Gegnerin zum Aufgeben gebracht hat (UT24 berichtete), spricht Bände und ist ein alarmierendes Armutszeugnis für den Sport. Noch dazu nimmt man dabei schwerste Verletzungen in Kauf, das ist wohl der einkalkulierte Preis des fanatischen Gender- und Woke-Wahnsinns. In Amerika ist eine Volleyballspielerin von einem biologischen Mann in der gegnerischen Mannschaft derart heftig am Kopf getroffen worden, dass sie ein Schädeltrauma und einen bleibenden Gehirnschaden erlitt. Das ist alles völlig unfassbar.

Anstatt im Sport den Wettkampf als verbindendes Element in den Mittelpunkt zu stellen, wird er als politisches Propagandamittel einer durchwegs verdorbenen linken Ideologie missbraucht.

Petra Steger, EU-Parlamentarierin (FPÖ)

UT24: Um bei den olympischen Spielen zu bleiben...haben Sie die viel diskutierte Eröffnungsfeier angeschaut? Wenn ja, was ist Ihre Meinung dazu? Wird hier Sport politisch missbraucht?

Steger: Die Wokeness-Culture ist im Westen völlig außer Rand und Band geraten und die diesjährige Eröffnungsfeier hat dies eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Damit hat Frankreich sich selbst und ganz Europa nicht nur in der ganzen Welt lächerlich gemacht, sondern auch vielerorts zurecht blankes Entsetzen ausgelöst. Anstatt im Sport den Wettkampf als verbindendes Element in den Mittelpunkt zu stellen, wird er als politisches Propagandamittel einer durchwegs verdorbenen linken Ideologie missbraucht. Besonders verwerflich ist die Verhöhnung des Christentums. Und zugleich muss dann ein österreichischer Judokämpfer ein tätowiertes Kreuz zukleben und ein Surfer muss Bilder von Jesus Christus von seinem Brett entfernen. Die Aufgabe der nächsten Jahre muss es daher sein, den Sport vom Gesinnungsterror einer hysterischen Minderheit zu befreien und ihm wieder den neutralen Rahmen zu geben, den er so dringend benötigen würde, um völkerverbindend zu wirken und das Publikum abseits politischer Einstellungen mitzureißen.

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