von ih 19.07.2024 15:19 Uhr

Kritik an kriminellen Ausländern verboten

Der Südtiroler Jugendring (SJR) hat am Mittwoch die Jugendorganisation der Süd-Tiroler Freiheit ausgeschlossen. Der Grund: Die politische Bewegung fordert die Abschiebung krimineller Ausländer. Ein Recht auf freie Meinungsäußerung scheint es in dieser Frage beim SJR offenbar nicht zu geben. UT24 hat mit STF-Jugendsprecherin Melanie Mair darüber gesprochen, wie es es soweit kommen konnte.

Wegen Abschiebe-Forderungen ist die Junge Süd-Tiroler Freiheit nicht mehr Teil des Südtiroler Jugendrings.

Tatsächlicher Ausschluss kam überraschend

„Ich war wenig überrascht, dass ein Antrag auf Ausschluss eingebracht wurde. Aber dass der Ausschluss dann tatsächlich auch durchgegangen ist, hat mich dann schon sehr überrascht“, erklärt STF-Jugendsprecherin Melanie Mair auf Nachfrage von UT24.

Überrascht von dem tatsächlichen Ausschluss sei Mair vor allem deshalb gewesen, weil sie sich bereits seit längerer Zeit über das mögliche Abstimmungsverhalten der Mitgliedsvereine Gedanken gemacht hätte. Zumal es für einen Ausschluss eine Drei-Viertel-Mehrheit braucht, und es innerhalb der Mitgliedervereine durchaus auch Unterstützer der Jungen Süd-Tiroler Freiheit gegeben hätte.

Doch weil bei der umstrittenen Ausschluss-Sitzung am Mittwoch einige Mitglieder mit Abwesenheit glänzten, veränderte sich plötzlich das Mehrheitsverhältnis. Was schließlich dazu führte, dass jene Vereine, die der Süd-Tiroler Freiheit negativ gegenüberstanden, sich durchsetzen konnten. „Wir haben zwar trotzdem ein bisschen Unterstützung gehabt, aber bis zuletzt ist es an einer Stimme gescheitert“, verrät Mair im Gespräch mit UT24.

„Total feige und klassisch SVP!“

Unentschuldigt abwesend war bei der Sitzung unter anderem die Junge Generation, sprich: die Jugendorganisation der Südtiroler Volkspartei.

„Das finde ich total feige und wieder einmal klassisch SVP! Die wollen sich überall durchwurschteln, aber klare Kante haben sie keine“, ärgert sich Mair über den Edelweiß-Nachwuchs im Jugendring.

„Es ist für uns generell traurig, dass wir nun nicht mehr im Südtiroler Jugendring vertreten sind. Wir waren immer bei jeder Sitzung dabei, haben aktiv mitgearbeitet und uns auch in den Arbeitsgruppen eingebracht. Darüber konnten wir auch sehr viele interessante Kontakte knüpfen, während andere Mitgliedsvereine das nicht getan haben. Da gibt es gar einige Kandidaten, die so gut wie nie anwesend waren oder sich noch nicht einmal entschuldigt haben. Aber das ist den Vertretern des Jugendsring scheinbar egal. Wir waren immer fleißig und werden nun an den Pranger gestellt“, so Melanie Mair.

„Jugendring wird durch Ausschluss einseitig“

Konkrete Gründe, warum die Junge Süd-Tiroler Freiheit ausgeschlossen werden musste, habe es vonseiten des Jugendrings nie gegeben, behauptet Mair. So hätten die Beteiligten kein einziges Beispiel nennen können, die ein solch hartes Durchgreifen gegen die Jugendorganisation gerechtfertigt hätten. Genannt wurden lediglich Aktionen und Forderungen der Süd-Tiroler Freiheit als Bewegung – wie etwa die geforderte Abschiebung krimineller Ausländer.

„Ich finde es besonders bedenklich, dass damit eine bestimmte Meinungsgruppe ausgeschlossen wird. Jetzt ist es wirklich einseitig, obwohl der Jugendring immer betont hat, wie toll es doch sei, wenn so viele unterschiedliche Gruppierungen mit verschiedenen Interessen und Meinungen vertreten sind. Das ist jetzt mit unserem Ausscheiden scheinbar nicht mehr der Fall“, so Mair zu UT24.

Gegen den Ausschluss aus dem Jugendring vorgehen will die Junge Süd-Tiroler Freiheit voraussichtlich nicht. „Wir haben uns zwar noch nicht final abgesprochen, aber ich gehe nicht davon aus, dass wir vor ein Schiedsgericht gehen werden. Wir werden stattdessen weiterhin unseren Weg gehen und alleine die Tatsache, dass wir bei den Jungen die derzeit wohl beliebteste politische Bewegung im Land sind, stimmt uns mehr als nur positiv“, sagt Melanie Mair.

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  1. FranzK
    19.07.2024

    Südtiroler Tageszeitung kein pisschen besser.

  2. TomTom
    19.07.2024

    Auch bei Südtirol News ist die Kritik vom kriminellen Ausländern verboten
    Man hat den Eindruck,die werden noch geschützt
    Meinungsfreiheit Ade

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