von hz 05.06.2024 18:50 Uhr

Der einseitige Jugendring

Bis vor wenigen Tagen sind 16 Mitgliedsvereine Teil des Südtiroler Jugendringes (SJR) gewesen. Der Verein für Kinderspielplätze und Erholung (VKE) ist nun ausgetreten – weil er ein Problem mit der „Jungen Süd-Tiroler Freiheit“ hat. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass rechte und patriotische Jugendbewegungen im SJR keinen Stand haben.

Bild (Archivbild Dezember 2021): facebook/Südtiroler_Jugendring

Der Südtiroler Jugendring (SJR) ist die Dachorganisation der Kinder- und Jugendorganisationen Südtirols und ist seit seiner Gründung 1977 als Interessengemeinschaft der Südtiroler Kinder- und Jugendarbeit aktiv. Was schwarz auf weiß recht gut und vernünftig klingt, ist es in Wahrheit allerdings nicht. Aktuell soll es laut Medienberichten gleich mehrere Mitgliedsvereine im Südtiroler Jugendring geben, die über Aktionen der „Süd-Tiroler Freiheit“ (STF) nicht glücklich sind und somit die „Daseinsberechtigung“ ihrer Jugendorganisation in der Dachorganisation nicht bloß anzweifeln, sondern die „Junge Süd-Tiroler Freiheit“ sogar ausschließen wollen.

So hat bereits ein anderer Mitgliedsverein, nämlich der VKE (Verein für Kinderspielplätze und Erholung), vorab seine Konsequenz gezogen und ist aus dem Südtiroler Jugendring ausgetreten. Dass bestimmte Aktionen der STF auch von ihrer Jugendbewegung mitgetragen werden, stößt ihnen offenbar sauer auf.

Freiheitliche Jugend mit kurzem Gastspiel

So wie es der Jungen STF nun ergeht, ging es der Jugendorganisation der Freiheitlichen vor etwa 15 Jahren genauso. Die Freiheitliche Jugend rund um ihren damaligen Landesjugendsprecher Michael Demanega hatte ebenso das Interesse, Teil des Südtiroler Jugendringes zu werden. Dass dies bei der Mehrheit des Vorstandes und der Mitgliedsvereine höchst unerwünscht war, merkten die Freiheitlichen Jungpolitiker bereits bei ihrem Aufnahmegespräch für den zweijährigen Beobachter-Status. Doch das Gastspiel der Freiheitlichen Jugend im Südtiroler Jugendring war nicht von langer Dauer, denn nach den Landtagswahlen 2008 war es der damalige Amtsdirektor für Jugendarbeit, Klaus Nothdurfter, der in einem Leitartikel alle rechtswählenden Jugendlichen mit verschiedenen Adjektiven negativ beurteilt hatte.

Da sich der Südtiroler Jugendring nicht hinter die Südtiroler Jugend gestellt hatte und die öffentliche Diffamierung des Amtsdirektors Nothdurfter unkommentiert ließ, verließ die Freiheitliche Jugend den Südtiroler Jugendring. Damals sagte Demanega: „Wir haben uns mit den politischen Positionen des Vorstandes nicht identifizieren können, der öffentlich gegen Mitgliedsorganisationen argumentiert hat. Die Mitgliedschaft war in keinster Weise fruchtbar, da die Positionen ideologisch festgefahren sind und wir nicht damit leben wollten, dass ,Berufsjugendliche‘ der Jugend sagen, wo es langzugehen hat.“

Nach 15 Jahren wiederholt sich der Vorfall mit der STF. Diese will zwar nicht austreten, sondern soll rausgeschmissen werden. Geschichte wiederholt sich also teilweise.

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  1. Itstime
    06.06.2024

    Soviel zu Demokratie und Meinungsfreiheit.

  2. Andreas1234567
    05.06.2024

    Ein ärgerlich unkorrekter Artikel, die Südtiroler Jungschützen sind ebenfalls Mitglied im SJR.
    Und die Südtiroler Bauernjugend zählt gewiss nicht zu den linksextremen Schreihälsen.
    Was etwas verwundert und worauf ich noch keine Antwort entdeckt habe, die Südtiroler Junggrünen halten sich pfleglich von diesem SJR fern.

    Zum Selberschauen, Jungschützen und STF-Jugend dürfen sich hier vorstellen und um ihre Ziele werben
    https://www.jugendring.it/suche/ueber-uns/mitgliedsvereine/

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