Alpini-Vorschlag zur Wehrpflicht: So reagieren Südtirols Politiker
„Grundsätzlich bin ich für den Wehrdienst“, sagt die Landesrätin Ulli Mair und Abgeordnete der Freiheitlichen gegenüber UT24. Und der Wehrdienst sollte laut ihr „natürlich für alle Geschlechter gelten“. Weiters ist sie persönlich der Meinung, dass der Wehrdienst zu Disziplin, zu Verantwortungsbewusstsein und zu Ordnung erzieht.
Mair: „Verpflichtender Zivildienst als Alternative“
„In Bezug auf Südtirol besteht allerdings die Problematik des Wehrdienstes für einen Staat, dem man sich nicht zugehörig fühlt, denn Wehrdienst bedeutet im Notfall ja auch Kriegsdienst. Ich bezweifle aber, dass so, wie von anderer Seite vorgebracht, Wehrdienst und Zivildienst der Wirtschaft schaden würden, das wird auch in Österreich oder in der Schweiz nicht so gesehen. Für Südtirol wäre in der Folge der verpflichtende Zivildienst als Alternative angebracht, so wie auch schon in einem Begehrensantrag von mir gefordert, der in der vergangenen Legislaturperiode angenommen wurde“, so Mair.
Foppa: „Wir wollen nicht zurück in die Vergangenheit“
Gegen den Alpini-Vorschlag sind auch die Grünen, bestätigt die Landtagsabgeordnete Brigitte Foppa gegenüber UT24, denn sie möchten dadurch nicht zurück in die Vergangenheit. „Wir stehen für eine selbstbestimmte und freie Lebensgestaltung, nicht für eine allgemeine Wehrpflicht. Alle freiwilligen Initiativen, vor allem im Sozial- und Umweltbereich, unterstützen wir natürlich“, so Foppa.
STF befürchtet Schaden für Wirtschaft
Bereits am gestrigen Dienstag reagierte die „Süd-Tiroler Freiheit“ (STF) mit einer Presseaussendung auf den Alpini-Vorschlag (UT24 berichtete). Sie spricht sich klar gegen die Wiedereinführung der Wehrpflicht aus, denn dies würde einen Rückfall in die Geschichte bedeuten. Zudem befürchte die Bewegung einen enormen Schaden für die Wirtschaft, da Berufstätige sechs Monate in den Betrieben fehlen würden.