von ih 26.04.2024 10:51 Uhr

„Reschenbahn ist eine Jahrhundert-Chance“

Die Süd-Tiroler Freiheit und die FPÖ-Tirol haben am Donnerstagabend die Gemeindevertreter und die Bevölkerung am Reschen zu einer Informationsveranstaltung über die Reschenbahn geladen und die Bürger sind zahlreich gekommen. Der Mehrzwecksaal von Nauders war bis auf den letzten Platz gefüllt. Bürger, Touristiker und Gemeindevertreter haben dabei klar und deutlich zum Ausdruck gebracht, dass sie sich eine Bahnverbindung über den Reschen wünschen.

Sven Knoll von der Süd-Tiroler Freiheit bei der Erläuterung des Projekts. - Foto: STF

Bahndamm wäre entlang des Reschensees möglich

Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, erläuterte zunächst die historischen Entwicklungen zum Bau der Reschenbahn und stellte die Ergebnisse der Forschungsarbeiten vor, welche in den letzten Jahren durchgeführt wurden. Dabei wurde aufgezeigt, dass zwischen Landeck und Tösens viele Bauwerke (Bahndämme, Tunnels, Unterführungen und Brücken) bereits gebaut wurden, die teilweise auch heute noch existieren und für den Bau der Bahn verwendet werden könnten.

Vorgestellt wurden auch die neuesten Streckenführungspläne zwischen Reschen und Mals. Durch eine Aufschüttung des Seeufers könnte der Bahndamm entlang des Reschensees geführt werden, ohne wertvolle Kulturgründe in Anspruch zu nehmen. Auch das Varianteprojekt einer Kehrschleife ins Münstertal wurde vorgestellt, durch welches die Reschenbahn den Bahnhof in Mals erreichen könnte, ohne die Malser Haide mehrfach zu queren.

Die Landtagsabgeordnete der FPÖ-Tirol, Gudrun Kofler, erläuterte die grenzüberschreitende Bedeutung der Reschenbahn für die gesamte Region zwischen Landeck und Mals und zeigte auf, wie die Skigebiete entlang der Strecke direkt an die Bahn angebunden werden könnten. Um die Bevölkerung in das Projekt einzubinden, wurde zwischen 30. August und 5. September 2023 eine grenzüberschreitende Volksbefragung am Reschen durchgeführt. Alle Bürger in den Dörfern der Gemeinden Nauders und Graun (Nauders, Reschen, Graun, Langtaufers und St. Valentin auf der Haide) konnten darüber abstimmen, ob sie sich für den Bau einer Bahnverbindung von Landeck nach Mals über den Reschen aussprechen. Das Interesse war sehr groß. Mehr als 1.000 Bürger haben an der Abstimmung teilgenommen. 83 Prozent haben sich für den Bau der Reschenbahn ausgesprochen. Ein klarer Auftrag an die Politik, sind sich STF und FPÖ sicher.

  • Foto: Süd-Tiroler Freiheit

Geladen war auch die „Initiativgruppe Reschenbahn 2.0“, die den interessierten Bürgern ihre detaillierten Vorarbeiten für die Streckenführung vorstellte. Eine Anbindung an die Rhätischen Bahnen wäre von Nauders bis nach Schuls möglich, wodurch die Reschenbahn an alle wichtigen Verkehrsverbindungen anknüpfen könnte.

Gemeinden für den Bau der Reschenbahn

In den anschließenden Diskussion teilten die Gemeindevertreter von Nauders der Bevölkerung mit, dass auch die Gemeinden voll und ganz hinter dem Projekt der Reschenbahn stehen. Alle Gemeinden des Oberen Gerichts haben sich in einem einstimmigen Beschluss im Planungsverband für die Reschenbahn ausgesprochen.

 

Die Landtagsabgeordneten Gudrun Kofler und Sven Knoll dankten allen Teilnehmern für das große Interesse und kündigten bereits nächste Schritte zum Bau der Reschenbahn an. Gemeinsam und unter Einbindung der Bevölkerung und der betroffenen Gemeinden gelte es nun Druck auf die Landesregierungen in Nord- und Südtirol auszuüben, damit die Reschenbahn endlich auf Schiene gebracht werde. „Die Reschenbahn ist eine Jahrhundert-Chance für ganz Tirol. Nutzen wir sie“, fordern STF und FPÖ.

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