Lkw werden auf Herz und Nieren geprüft
Im Jahr 2024 kommt der mobile Prüfzug der ASFINAG in Tirol wie bereits im vergangenen Jahr 150 Tage – und damit um 38 Tage mehr als grundsätzlich vorgesehen – zum Einsatz, berichtet das Land Tirol in einer Aussendung. Dafür werden auf Antrag von Verkehrslandesrat René Zumtobel rund 55.000 Euro zur Verfügung gestellt. Knapp über 4.000 Lkw werden jedes Jahr allein durch den mobilen Prüfzug der ASFINAG sowie den technischen PrüferInnen des Landes Tirol in Zusammenarbeit mit der Polizei einer sogenannten „technischen Unterwegskontrolle“ unterzogen. Dabei werden Lkw auf Herz und Nieren überprüft – von Bremsen über Achslasten bis hin zu Abgaswerten. Die Kontrollen finden einerseits auf den Kontrollstellen Kundl und Radfeld, am Brenner, entlang der Landesstraßen in Nauders, Leisach und Musau sowie an Kontrollplätzen auf dem niederrangigen Straßennetz und auf Autobahnparkplätzen statt.
„Technische Mängel sind ein großes Sicherheitsrisiko im Straßenverkehr. Insbesondere bei widrigen Witterungsverhältnissen ist es wichtig, dass Schwerfahrzeuge verkehrssicher beladen, gewartet und ausgestattet sind. Wir schauen hier ganz genau hin. Neben der verkehrspolizeilichen Kontrolle hinsichtlich Fahrerlaubnis, Lenk- und Ruhezeiten, Winterausrüstung und korrekter Ladungssicherung gilt es auch, den technischen Zustand der Fahrzeuge genau zu prüfen“, betont Zumtobel. „Zusätzlich zu unseren Lkw-Fahrverboten zum Schutz der Gesundheit der Tiroler Bevölkerung soll allen Frachtunternehmen und Lkw-Lenker auch klar sein, dass wir den Schwerverkehr ganz genau kontrollieren und bei Missachtung der Fahrverbote oder der technischen Vorschriften streng sanktionieren“, so der Landesrat.
Kontrollen an 365 Tagen im Jahr – 11.500 technische Mängel im vergangenen Jahr
Neben den 150 Einsatztagen des mobilen Prüfzugs sind auch die Kontrollstellen in Radfeld und Kundl ganzjährig besetzt und die Polizei führt täglich Lkw-Kontrollen an unterschiedlichen Standorten durch. Bereits 2023 wurden mit mehr als 64.300 Arbeitsstunden fast 2.000 Stunden mehr geleistet als noch 2022. Insgesamt wurden 2023 knapp 11.500 technische Mängel an Lkw festgestellt. Bei den Kontrollen in Kundl und Radfeld wurden zudem mehr als 3.700 Lkw wegen der Missachtung von Fahrverboten (beispielsweise Wochenendfahrverbot, Nachtfahrverbot und Sektorales Fahrverbot) abgemahnt, mehr als 2.300 Lkw wurde die Weiterfahrt gänzlich untersagt. „Die Schwerverkehrskontrollen sind ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit bei der Verkehrspolizei“, erklärt Oberst Günther Salzmann, der Leiter der Landesverkehrsabteilung der Polizei Tirol. „Auch wenn viele Lkw gut gewartet sind und die Lenkenden alle Regeln einhalten, gibt es trotzdem immer wieder Fahrzeuge, die wir aufgrund schwerwiegender technischer Mängel aus dem Verkehr ziehen müssen. Die Zusammenarbeit zwischen der Polizei, der ASFINAG und dem technischen Personal des Landes Tirol funktioniert seit vielen Jahren reibungslos.“
Kontrolle erhöht Verkehrssicherheit
Noch heuer wird mit der Modernisierung der Kontrollstelle Radfeld begonnen. Neben einer besseren Infrastruktur für die MitarbeiterInnen vor Ort wird durch die Vergrößerung der Kontrollstelle ein weiterer Ausbau der Kontrollen und eine noch effizientere Abwicklung ermöglicht. „Tirol hat eines der dichtesten Lkw-Kontrollnetze Europas, denn nur mit konsequenten Kontrolldruck entfalten unsere Fahrverbote für den Schwerverkehr auch ihre Wirkung. Wir erhöhen die Schlagzahl weiter, Verstöße gegen Fahrverbote oder technisch mangelhafte und damit gefährliche Schwerfahrzeuge nehmen wir im ohnehin schon belasteten Tirol nicht hin“, betont Landesrat Zumtobel.