von lif 20.11.2023 13:23 Uhr

Südtirol steht still

Am kommenden Samstag (25. November) um 12.00 Uhr ist ganz Südtirol dazu aufgerufen, zwei Minuten lang inne zu halten, um gemeinsam ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen. Dazu rufen der Landesbeirat für Chancengleichheit für Frauen und das Frauenbüro des Landes auf. 

Foto: APA

Wie das LPA in einer Aussendung berichtet, werden sie dabei vom landesweiten Netzwerk gegen Gewalt an Frauen und deren Kindern sowie von zahlreichen Organisationen und Institutionen unterstützt. Dazu zählen die Diözese Bozen-Brixen, das Landeskomitee des Coni, der Südtiroler Gemeindenverband, der Südtiroler Jugendring, die Südtiroler Bäuerinnen, die Katholischen Frauenbewegung, der Katholischen Familienverband und die KVW Frauen. 

Denn Gewalt an Frauen ist kein Randthema: Im Durchschnitt wird jeden dritten Tag eine Frau in Italien ermordet, überwiegend handelt es sich beim Täter um den Partner, den Ex-Partner oder einen männlichen Verwandten. 2022 haben 600 Frauen in den Südtiroler Beratungsstellen für Frauen in Gewaltsituationen Beratung und Begleitung gesucht, 130 Frauen und 122 minderjährige Kinder wurden in Wohneinrichtungen aufgenommen.

„Wir wollen am Internationalen Tag zur Beseitigung der Gewalt an Frauen zwei Minuten still stehen, um gemeinsam ein Zeichen zu setzen. Denn Stille sagt oft mehr als tausend Worte“, erklärt die Präsidentin des Landesbeirates für Chancengleichheit, Ulrike Oberhammer. Die Aktion werde von zahlreichen Partnern mitgetragen, was aufzeige, dass sich viele der Wichtigkeit dieses Anliegens bewusst seien. „Gewalt gegen Frauen ist eine Straftat, die nicht mehr toleriert werden darf. In Italien wird fast jeden dritten Tag eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner ermordet, quasi jeden Tag erfahren Frauen Gewalt, egal ob körperlich, emotional oder ökonomisch – dies darf uns nicht kalt lassen, dies muss zu einem gesellschaftlichen Umdenken führen!“, fordert Oberhammer und erklärt: „Es war uns ein Anliegen eine Aktion zu starten, an der alle, auch als Einzelperson teilnehmen können, denn Gewalt geht uns alle an!“

Im Rahmen der Aktion „Südtirol steht still – Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“ wird beispielsweise die Messe Agrialp um 12.00 Uhr für zwei Minuten unterbrochen, auch die Sportveranstaltungen dieses Wochenendes werden für eine Schweigeminute ausgesetzt. Im Rahmen der Gottesdienste wird die Katholische Frauenbewegung mit Fürbitten auf das Thema Gewalt aufmerksam machen. In Zentrum von Bozen wird eine Menschenkette gebildet, die schweigt und sich nicht bewegt. Auch Einkaufszentren wie das Twenty oder die gesamte Oberrauch-Gruppe verbreiten die gemeinsame Botschaft. Alle Aktionen und beteiligten Partner sowie weitere Informationen zum Thema sind auf der Webseite www.suedtirolstehtstill.bz.it einsehbar.

Hier gibt es Hilfe

Frauen, die Gewalterfahrungen erleben, können in Südtirol auf die Dienste der fünf Frauenhausdienste in Bozen, Meran, Bruneck und Brixen zurückgreifen. Dort erhalten Gewaltopfer Unterstützung, Beratung und Begleitung. Auch in den Notaufnahmen der Südtiroler Krankenhäuser erhalten Gewaltopfer bei der Nennung des Codewortes „Erika“ Hilfe und Unterstützung in einem geschützten Raum. Weitere Maßnahmen und Leistungen im Bereich der Unterstützung, aber auch der Prävention werden durch das Landesgesetz zur Gewaltprävention und dessen Umsetzung gestärkt und ausgebaut.

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  1. Burger
    20.11.2023

    Schauen wir mal wie still es wird..

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