von ag 06.10.2023 06:50 Uhr

Kickl in Tirol: „Wir sind die Mitte“

Mit heftigen Attacken auf das „System“ aus politischem Gegner und Medien, einem Bekenntnis zur politischen Mitte und Siegesgewissheit für die Nationalratswahl hat FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl Donnerstagabend im Rahmen seiner Herbst-Tour am Innsbrucker Bergisel Station gemacht. „Wir sind die Mitte der Gesellschaft. Es geht um alles“, rief er seinen Anhängern zu. Bei der Nationalratswahl müsse „die Nummer eins stehen, am besten mit großem Abstand zum Zweitplatzierten.“

FPÖ-Parteiobmann Herbert Kickl in Innsbruck - Foto: UT24/hz

Damit „der Herr“ in der Hofburg, gemeint war Bundespräsident Alexander Van der Bellen, „nicht auf blöde Gedanken kommt“, erklärte Kickl in seiner mehr als einstündigen Rede im mit mehreren hundert Sympathisanten gerammelt vollen Restaurant „1809“ auf geschichtsträchtigem Boden. Bei der kommenden Nationalratswahl gehe es um folgende zentrale Frage: „Wer ist der Chef? Das Volk oder die Machtzirkeln aus Politik, Big Business und Medien.“

Kritik an Konkurrenz

Heftige Angriffe und Spott hatte der FPÖ-Chef für die politische Konkurrenz übrig. Er stehe als künftiger „Volkskanzler“ dem „Systemkanzler“ Karl Nehammer (ÖVP) gegenüber. „Ich werde ein Bundeskanzler sein, der sich um die Bürger kümmert, und nicht um die Burger“, spielte er auf das umstrittene Nehammer-Video an. „Ich kenne ihn: So ist er“, meinte Kickl zu den dortigen Kanzler-Aussagen. Der „Grad an intellektueller und moralischer Verwahrlosung“ habe bei der ÖVP bedenkliche Ausmaße erreicht: „Wenn Leopold Figl nicht schon tot wäre, würde er spätestens jetzt sterben, aus lauter Gram darüber, was aus seiner ÖVP geworden ist.“

Partei der Mitte

Die FPÖ porträtierte Kickl als eine Partei der Mitte, der „normalen Bevölkerung“, die nicht rechtsextrem sei, dafür aber „meistens recht“ habe. So etwa bei dem „Corona-Wahnsinn“, dem man mit ihm als „Volkskanzler“ der „größten Untersuchung und Wiedergutmachung“ zuführen werde. Jene die den „schwedischen Weg“ nicht hätten wollen, könnte dafür durchaus die „schwedischen Gardinen“ kennenlernen.

Im Bereich Migration propagierte Kickl einmal mehr das „No way“ nach australischem Vorbild. Die Freiheitlichen würden als einzige für die sprachliche und kulturelle Identität eintreten, die „Massenzuwanderung“ würde die geistige Ebene von Staat und Gesellschaft gefährden und zerstören.

Thema Gendern und Klimakleber

Neuerlich geißelte der FPÖ-Obmann auch die „Genderei, diese Verhunzung“ und den „Woke-Wahnsinn“, die der Gesellschaft von einer Minderheit aufgezwungen würden: „Wenn du heute im Fasching einen Mexikanerhut aufsetzt, bekommt du eine Anzeige wegen kultureller Aneignung. Aber wenn du als Mann mit Strapse und Mieder in einen Kindergarten gehst, ist das ein Akt des Fortschritts.“

Die „Klimakleber“ will Kickl hart bestrafen. Diese „Splittergruppe“ würde eine „Form der Geiselnahme“ betreiben: „Die sollen lieber arbeiten gehen. Papier oder Mist auf der Straße zusammensammeln.“

APA

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