von hz 19.09.2023 08:52 Uhr

Misstrauen gegenüber gesamter Regierung

Die SPÖ wird der gesamten Regierung bei der kommenden Nationalratssitzung das Misstrauen aussprechen. Das kündigte die Klubspitze um den Parteivorsitzenden Andreas Babler und den geschäftsführenden Fraktionschef Philip Kucher in einer schriftlichen Stellungnahme an. Als Grund gibt man an, dass die Koalition bei der Bekämpfung der Teuerung versagt habe. Babler schreibt von „unterlassener Hilfeleistung“.

Bild von ariesa66 auf Pixabay

Die Sozialdemokraten ziehen ihren Klub am heutigen Dienstag zu einer Tagung zusammen. Als Motto für diese ausgegeben wurde „Raus aus der Teuerungskrise, hin zur Gerechtigkeit.“ Damit verbunden sind die Themen, auf die die SPÖ aktuell setzt. Das geht von einer nachhaltigen Bekämpfung der Teuerung über einen Kampf für gerechte Löhne bis hin zur höheren Besteuerung von „Multimillionären“, die von einer geringeren Besteuerung von „Leistung“ begleitet sein soll.

Der Regierung hält man Versagen in allen Bereichen vor. Kucher schreibt vom „Schlechtesten aus allen Welten“. Die Inflation steige, die Wirtschaft schrumpfe und die Konzerne schrieben Rekordgewinne, während sich immer mehr Menschen in Österreich das Leben nicht mehr leisten könnten.

SPÖ-Vorsitzender Andreas Babler, Philip Kucher (SPÖ) und Eva Maria Holzleitner (SPÖ) am Dienstag, 13. Juni 2023, anlässlich der SPÖ-Gremiensitzungen im Parlament in Wien – Bild: APA/HELMUT FOHRINGER

„Es ist Gefahr in Verzug, wenn wir die Regierung weiterarbeiten lassen“

Babler prangert an, dass die Regierung sich geweigert habe in die Märkte einzugreifen: „Wir sehen in anderen Ländern, wie Mieten wirklich gedeckelt werden, Zinsen reguliert werden und die Lebensmittelpreise sinken.“ Die SPÖ wird dies am Mittwoch auch in einer „Aktuellen Europastunde“ thematisieren. Die soziale Krise sei jetzt schon da, nun kämen auch noch eine schrumpfende Wirtschaft und höhere Arbeitslosenzahlen hinzu: „Es ist Gefahr in Verzug, wenn wir die Regierung weiterarbeiten lassen“, findet Babler.

APA

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