von lif 05.09.2023 06:49 Uhr

Flugspektakel über Bozen

Der Südtiroler Heimatbund spricht sich entschieden gegen den am 25. September geplanten Überflug der Frecce Tricolori über Bozen aus. Grund des Spektakels ist angeblich das hundertjährige Bestehen der „Aeronautica militare (AM)“, der italienischen Luftwaffe.

Foto: Südtiroler Heimatbund

Die am 28. März 1923 unter dem Namen Regia Aeronautica vorgestellte königliche Luftwaffe wurde besonders von Mussolini sehr unterstützt, informiert der Südtiroler Heimatbund. „Nicht umsonst befinden sich im damaligen Hoheitszeichen gleich zwei faschistische Liktorenbündel. Nach dem Krieg wurde die Luftwaffe mit der Abschaffung der Monarchie im Jahr 1946 in „Aeronautica Militare“ umbenannt. Aber die Frecce Tricolori und das demokratische Italien feiern nicht 1946, sondern die Gründung unter dem Faschismus 1923“, so der Obmann des Südtiroler Heimatbundes, Roland Lang. 

Abgesehen von der Luftverschmutzung kostee eine Flugstunde der Staffel pro Flugzeug ungefähr stolze 4.000 bis 5.000 Euro. Dazu kommen Wartungsspesen sowie das Flughafenpersonal des Frecce-Militärflughafens von Rivolto, wenige Kilometer von Udine. Wie gefährlich diese Flugakrobatik ist, zeigte sich bereits am 28. August 1988 im deutschen Ramsau, als nach einer Kollision in der Luft drei Frecce-Flugzeuge abstürzten. Es gab 70 Tote- Darunter ein ungeborenes Kind.

„Südtirol kam durch den Geheimvertrag von London und die Hintergehung des ausgehandelten Waffenstillstandes Anfang November 1918 in der Villa Giusti bei Padua an Italien. Keine italienische Luftwaffe spielte dabei eine entscheidende Rolle. Das Überfliegen von Bozen durch die Frecce Tricolori dient nur dem Zweck der Markierung des nördlichsten Punktes des italienischen Staatsgebietes“, betont Lang.

„Trotz hoher Staatsverschuldung und Klimaerwärmung müsse den Südtirolern anscheinend wieder einmal gezeigt werden, das der Faschismus lebt und wer der Herr im Hause ist“, gibt der Obmann des Südtiroler Heimatbundes zu denken.

Jetzt
,
oder
oder mit versenden.

Es gibt neue Nachrichten auf der Startseite