von ag 28.08.2023 18:27 Uhr

Entspannung wird erwartet

Die angespannte Hochwassersituation wegen Starkregens in Tirol hat Montagnachmittag zu einer Zivilschutzwarnung für die Unterländer Bezirksstadt Schwaz gesorgt. Grund waren steigende Pegelstände am Inn und eine kritischen Situation im Bereich der Steinbrücke, sagte Sicherheitslandesrätin Astrid Mair (ÖVP) bei einer Pressekonferenz. Ansonsten gab das Land aber großteils Entwarnung. „Wir sind offenbar mit einem blauen Auge davongekommen“, erklärte LH Anton Mattle (ÖVP).

APA

Man könne von einer „Entspannung“ sprechen, meinte der Landeshauptmann bei dem kurzfristig einberufenen Pressegespräch im Landhaus am Montag. Das Schlechtwetter bzw. die starken Regenfälle würden offenbar schneller „in Richtung Salzburg“ abziehen als ursprünglich angenommen. Aktuell habe der Starkregen großteils aufgehört. Die Verantwortlichen rechneten mit geringeren Niederschlägen für den Rest des Tages, sprich in der Nacht auf Dienstag. Man müsse aber weiter vorsichtig sein.

Die Zivilschutzwarnung in Schwaz erfolgte in Form eines gleichbleibenden Dauertons mit der Länge von drei Minuten (UT24 berichtete). Die Bevölkerung wird damit unter anderem aufgefordert, allen voran in den hauptbetroffenen Bereichen in den Häusern zu bleiben und unnötige Fahrten und Spaziergänge zu vermeiden. Die großen Wassermassen, die sich Inn abwärts bewegen, würden die höchsten Pegelstände am frühen Abend erreichen – dies betreffen dann vor allem die Bereiche in Hall in Tirol und Schwaz. „Es ist noch nicht vorbei“, warnte Elmar Rizzoli, Leiter des Zentrums für Krisen- und Katastrophenmanagement des Landes. In der Silberstadt wurde die Steinbrücke vorsorglich gesperrt.

Luftbrücke nach Sölden

In Tirol hatte am Montag in Teilen des Landes eine angespannte Hochwassersituation geherrscht. Hauptbetroffen waren gegen Mittag die Bezirke Imst, und dabei vor allem das Ötztal, sowie der Bezirk Innsbruck-Land. Der Ort Sölden ist, nachdem die Ötztal Straße unterspült und beinahe weggerissen worden war (UT24 berichtete), nicht mehr erreichbar. Laut Rizzoli wird derzeit eine Luftbrücke organisiert – allerdings sei man in Sölden auf solche Situationen vorbereitet, merkte der Krisenmanager an. Im Fokus stehe vielmehr die Sicherstellung der medizinischen (Notfall-)Versorgung.

Auch im vorderen Ötztal stellte sich die Lage prekär dar: Die Ötztaler Ache war dort über die Ufer getreten. Im Tumpener Ortsteil Ried mussten 30 Haushalte mit rund 70 Personen evakuiert werden. Sie wurden im örtlichen Vereins- und Feuerwehrhaus untergebracht.

Straße ins Ötztal – Foto: Screenshot facebook/Tiroler Tageszeitung

Situation im Wipptal

Ebenfalls stark betroffen war das Wipptal: „Einzig die Autobahn funktioniert ins Wipptal hinein“, berichtete Mattle. „Die Bundesstraße ist zweimal vermurt worden und die Bahnstrecke ist gesperrt“, sagte er. Auch im Pitztal dürfte es zahlreiche Schäden geben. Im Pitztal wiederum wurden in Jerzens einige Häuser evakuiert. Und im Stubaital trat die Ruetz an mehreren Stellen über die Ufer.

Angespannte Lage in Innsbruck

In der Landeshauptstadt Innsbruck hatte man sich am Nachmittag für den Ernstfall gerüstet. Weil die Pegelstände am Oberlauf des Inn bereits ein hundertjährliches Hochwasser erreicht hatten, wurde der „Sonderalarmplan Inn“ für den Bereich Marktplatz bis zum Congress aktiviert. Die Feuerwehren richteten einen Hochwasserschutz ein, zahlreiche Brücken in der Stadt wurden gesperrt.

Sill in Innsbruck – Foto: UT24/ih

Der Pegelstand der Sill stieg am Vormittag an und teilweise kam es zu Ausuferungen beim Rapoldipark. Bereits in den Morgenstunden wurden dort präventive Maßnahmen ergriffen. Seit den Mittagsstunden ging die Wasserführung der Sill aber deutlich zurück, auch beim Inn wurde nach 17.00 Uhr ein Wasserrückgang erwartet.

APA/UT24

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