von lif 10.05.2023 12:55 Uhr

Der Strom-Preisvergleich

Die Verbraucherzentrale hat die aktuellen Stromangebote (Kostenschätzungen für die zwölf folgenden Monate) der lokalen und nationalen Anbieter verglichen. Für den Vergleich haben sie zum einen direkt auf den Webseiten der Anbieter die aktuellen Preise recherchiert, und zum anderen die Preise auch aus dem Vergleichsportal der Aufsichtsbehörde ARERA entnommen.

APA/THEMENBILD

Für eine Musterfamilie, die vom teuersten zum günstigsten Angebot wechselt, zeigt der Vergleich ein Sparpotential von ca. 273 Euro. Der Vergleich bestätigt: es gibt am freien Markt Sparpotentiale, aber angesichts der großen Anzahl der Angebote und Anbieter ist Vorsicht beim Wechseln angebracht, so die Südtiroler Verbraucherzentrale in einer Aussendung. Insbesondere ist von telefonisch unterbreiteten Angeboten absolut abzuraten.

Der „geschützte Markt“ ist das Auslaufmodell

Mit 1. April 2023 wurden bereits gewisse Strom-Verträge, die sich noch im geschützten Markt befanden, automatisch in den „Markt des graduellen Schutzes“ überstellt. Das betreffe aktuell noch nicht die Haushaltskunden, dafür aber all jene Zähler, welche für „andere Zwecke“ registriert sind. Dies können z.B. solche für die Treppenhausbeleuchtung, die Garage oder den Aufzug sein, u.a. auch im Mehrparteien-Haus.

Wer für diese Zähler und Verträge also keinen Anbieter am freien Markt gewählt hatte, dessen Vertrag ist mit 1. April automatisch an einen anderen Anbieter überstellt worden, und zwar an jenen, der die entsprechende Ausschreibung gewonnen hatte. Für Südtirol sei dies der Anbieter Hera Comm mit Sitz in Imola. Derzeit trudeln die ersten Briefe ein, mit denen Hera Comm darüber informiert: diese Schreiben sind also echt, und nicht, wie von so manch einem vermutet, ein Betrugsversuch.

Was ist jetzt zu tun?

Man könne die erste Rechnung des neuen Anbieters abwarten, und sehen, ob man mit dessen Tarif zufrieden ist, meint die VZS. Alternativ könne man jederzeit zu einem anderen Anbieter seiner Wahl am freien Markt wechseln.

Wichtig zu wissen ist dabei, dass Verträge für „andere Zwecke“ im Normalfall im Verhältnis deutlich teurer sind als Haushaltsverträge. Die genauen Daten über Jahresverbrauch und Leistung findet man auf jeder Rechnung, und man kann auf dem offiziellen Vergleichsrechner der Aufsichtsbehörde ARERA, eine Kostenschätzung für die nächsten zwölf Monate für den eigenen Bedarf durchführen.

Die Verbraucherzentrale rät auch zu prüfen, dass mit der Zahlung alles reibungslos klappt, und eventuelle weitere Mitteilungen des neuen Anbieters Hera gut durchzulesen. Die ersten Rechnungen dürften in einigen Wochen eintrudeln.

Kostenschätzung für 12 Monate laut Daten ARERA zum jeweiligen Zeitpunkt für eine Musterfamilie, Haushaltskunden ansässig in Bozen, 3 kW Leistung und 2.700 kWh Jahresverbrauch. (Quelle: Verbraucherzentrale Südtirol) 

Wie aus der Gegenüberstellung ersichtlich, sind die Strompreise am „Geschützen Markt“ zwar im Vergleich zu 2022 stark gefallen, liegen aber immer noch weit über den Werten von 2020. Auch kann nicht abgeschätzt werden, wie sich der Trend fortsetzen wird. Zurzeit ist wieder ein Anstieg der Strompreise festzustellen, und auch die Regulierungsbehörde hatte jüngst vor neuen Teuerungen im Herbst gewarnt.

Eine große Unbekannte ist auch die für Jahresende geplante Abschaffung des „Geschützen Marktes“ für die Haushaltskunden: es bleibt abzuwarten, ob und wie stark sich diese auf die Preise des freien Marktes auswirken wird.

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