von hz 28.09.2022 13:32 Uhr

Mahnfeuer gegen Wolf in 53 Gemeinden

Am 30. September entzünden Tierhalter in mehreren europäischen Ländern wieder Mahnfeuer gegen den Wolf. In Südtirol beteiligen sich 53 Ortsgruppen des Südtiroler Bauernbundes (SBB) an der Aktion. Die Mahnfeuer würden auf die Bedrohung der Weidetierhaltung durch den Wolf aufmerksam machen und seien ein deutlicher Appell an die Politik.

Mahnfeuer gegen den Wolf - Bild: Montage UT24

Insgesamt 53 bäuerliche Ortsgruppen aus allen Südtiroler Landesteilen, so viele wie noch nie, werden am Freitag ab 19 Uhr Mahn- und Solidarfeuer entzünden. Die Feuer werden in der Nähe von Höfen und Almen, an Hängen oder Bergen entzündet, teilt der Südtiroler Bauernbund mit.

Die Mahnfeuer seien ein grenzüberschreitendes Zeichen des Protests der Bäuerinnen und Bauern gegen die ungebremste Wolfsausbreitung. Sie würden vor allem einen Zweck erfüllen – den politischen Entscheidungsträgern auf allen Ebenen eine einprägsame Botschaft zu schicken, betont SBB-Landesobmann Leo Tiefenthaler: „Entweder die Politik reagiert auf die Bedrohung durch den Wolf, oder sie muss dabei zusehen, wie Weidetierhalter ihre Tätigkeit aufgeben und Almen nicht mehr bewirtschaftet werden – mit allen negativen Konsequenzen für das Landschaftsbild, den Tourismus und die Artenvielfalt.“

Tierhalter haben Schafzucht bereits aufgegeben

Das Problem mit den Wölfen habe sich im heurigen Almsommer noch einmal verschärft. Allein vergangene Woche wurden 20 Schafe auf Almen in Ulten, Deutschnonsberg und Villanders von Wölfen gerissen. Dazu kommen dutzende schwer verletzte Schafe. Selbst große Nutztiere sind vor dem Wolf nicht mehr sicher, wie gerissene Jungrinder und Pferde auf benachbarten Almen im Belluno belegen. Einige Tierhalter haben die Schafzucht bereits an den Nagel gehängt. Alle sehen die Beweidung der Almen in Gefahr, wenn die Wolfsausbreitung ungebremst weitergeht. Deshalb will man mit den Mahnfeuern ein deutliches Zeichen gegen den Wolf setzen.

Bereits in den Jahren 2018 und 2019 hat es in mehreren europäischen Ländern – und in Südtirol (UT24 berichtete) – Mahnfeuer gegen den Wolf und seine Ausbreitung gegeben. Der Aufruf dazu kam vom Verein der Deutschen Schafhaltung, den Verbänden und dem Aktionsbündnis Aktives Wolfsmanagement. In Südtirol unterstützt der Südtiroler Bauernbund die Initiative und hat die Bäuerinnen und Bauern dazu aufgerufen, sich an den Mahnfeuern zu beteiligen.

In diesen Südtiroler Gemeinden finden am Freitag Mahnfeuer statt

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  1. Mex
    28.09.2022

    Der Wolf als Sündenbock, egal ob Schuld oder Unschuld am Tod von Schafen und Ziegen… Hauptsache er wird wieder gnadenlos ausgerottet. Das wahre Raubtier ist der Mensch !

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