von hm 08.11.2021 08:47 Uhr

Dezibel-Fahrverbote für Motorräder „ein Erfolg“

Die Tiroler Landesregierung hat auch heuer wieder eine Lärmgrenze für Motorräder auf Strecken im Außerfern und im Bezirk Imst erlassen. Das Fahrverbot stieß in der Bevölkerung bisher auf Zustimmung. Es gab dafür aber auch Verständnis seitens der Motorradfahrer, bestätigten die Behörden.

Motorradfahrer auf den Hahntennjochstraße. (Archiv/zeitungsfoto.at)

Die auf mehreren Streckenabschnitten im Bezirk Reutte und auf der Straße über das Hahntennjoch geltenden Fahrverbote für Motorräder mit einem Nahfeldpegel von mehr als 95 Dezibel wurden nach einer Pilotphase im Jahr 2020 eingehend evaluiert und auf ihre Wirksamkeit überprüft. Im Rahmen dieser Studie hat sich herausgestellt, dass die gesetzten Maßnahmen Wirkung zeigen und bei der Bevölkerung in den betroffenen Gebieten große Zustimmung finden.

Fahrverbote rechtens

Deshalb erließ die Landesregierung diese Fahrverbote erstmals ab dem heurigen Jahr – jeweils im Zeitraum vom 15. April bis 31. Oktober – unbefristet. Das Fahrverbot hatte einigen Gegenwind erzeugt. Erfreulich sei daher, dass die Europäische Kommission aufgrund einer Beschwerde festgestellt habe, dass diese Fahrverbote nicht gegen geltendes EU-Recht verstoßen, hieß es vonseiten des Landes.

Ebenfalls hat das Landesverwaltungsgericht eine Beschwerde gegen einen Strafbescheid als unbegründet abgewiesen.

Verständnis für Maßnahmen

Diese Fahrverbote wurden auch heuer von der Polizei intensiv überwacht und insgesamt 7.527 Motorräder überprüft. Bei 123 dieser überprüften Fahrzeuge wurde ein eingetragener Nahfeldpegel von mehr als 95 Dezibel festgestellt.

Im Rahmen der Verkehrskontrollen wurde festgestellt, dass der Großteil der MotorradfahrerInnen über den Inhalt und den Umfang dieser Dezibelfahrverbote informiert ist. Die meisten VerkehrsteilnehmerInnen zeigten Verständnis, für diese zum Schutz der Bevölkerung erlassenen Verkehrsmaßnahmen, bestätigten die Behörden.

Fortsetzung 2022

„Die Bestätigung der EU-Kommission ist für mich der Beweis, dass diese Verkehrsmaßnahmen verhältnismäßig sind und ein probates Mittel darstellen, um die Anwohner in den Bezirken vor ungebührendem Motorradlärm zu schützen. Die Rückmeldungen aus der Region sind sehr positiv“, resümierte LH-Stv.in Ingrid Felipe.

Die Kontrollen hätten überdies gezeigt, dass die Fahrverbote weitestgehend beachtet werden und vom überwiegenden Teil der Motorradfahrer auch akzeptiert werden, sagte Felipe. „Wir werden daher diese wie auch alle anderen Kontrolltätigkeiten im nächsten Jahr in gewohnt hoher Intensität fortsetzen.“

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  1. FerdinandOFischer
    09.11.2021

    Auch wenn man etwas immer wieder wiederholt wird es deswegen nicht richtiger:

    1. Die Behauptung, die Verordnung hätte den Motorradverkehr extrem reduziert (nämlich lt Aussendung Felipe um 36,2%) und damit den Motorradlärm ist falsch! Denn was verschwiegen wird, übrigens in der gleichen Studie (betreffend das Jahr 2020) zu finden: im GLEICHEN Zeitraum ging der Gesamtverkehr um 35,6% zurück. Was sagt uns das?: der Rückgang war wohl dem Lockdown geschuldet und NICHT der Verordnung! Conclusio: die Verodnung hat rein gar NICHTS bewirkt, außer Schikane!

    2. Das als Regualtiv verwendete Standgeräusch sagt praktisch gar nichts über das Fahrgeräusch aus. Wie der Name schon sagt, gibt es das STANDgeräusch wider, es geht aber doch wohl um das FAHRgeräusch! Dh hier wird reiner Aktionismus betrieben. Das Standgeräusch ist einzig und allein dazu da, um durch MESSUNG (und nicht durch Lesen) zu ermitteln, ob ein Auspuff manipuliert wurde, oder nicht.

    Keine Frage, es gibt auch unter den Motorradfahreren, so wie natürlich auch unter den Autofahrern und überall anders, schwarze Schafe. Diese gehören bestraft, aber doch nicht die grosse, disziplinierte Mehrheit!

    Es gab dieses Jahr schon Bewusstseinskampagnen der WKO (Lieber leiser in die Zukunft, als laut ins Out!), der Arge2Rad (Fahr ruhig weiter!) und Biker’s Voice (Du hast es in der Hand) um die Motorradcommunity zu sensibilisieren. Dh wir sind bereit, auf die Anrainer zuzugehen.

    Aber motorisierte 2Räder – es gibt immerhin 900.000 in Österreich – zu verbieten, das geht gar nicht! Wir haben kein Regelungsdefizit, sondern wenn schon ein Vollzugsdefizit.

    Also weg mit der Verordnung!

    Ferdinand O. Fischer, Sprecher des 2Radhandels in der WKO

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