Aufregung in Deutschland: Tausende mit Kochsalzlösung geimpft?

Eine Mitarbeiterin des Impfzentrums im niedersächsischen Landkreis Friesland hatte mehrere Spritzen statt mit dem Biontech-Impfstoff mit Kochsalzlösung gefüllt. Damals gingen die Behörden davon aus, dass nur sechs Dosen betroffen waren, weil die Frau eine Ampulle fallengelassen hatte und nicht wollte, dass dies bemerkt wird.
Unmittelbar nach Bekanntwerden des Vorfalls wurde der Impfschutz von rund 100 Menschen, die an besagtem Tag in dem Impfzentrum geimpft wurden, per Antikörpertest untersucht. Nun stehen laut Landespolizei weitere Verdachtsfälle im Raum.
Wie das niedersächsische Landesgesundheitsamt und der Landkreis am Dienstag mitteilten, könnte die Mitarbeiterin im Frühjahr über 8.500 Spritzen mit Kochsalzlösung aufgezogen haben. Tausende Impfwillige könnten womöglich dadurch gar keinen Impfschutz erhalten haben – so der Verdacht.
Bei den Vernehmungen der Behörden hätten sich zuletzt konkrete Hinweise ergeben, „die darauf hindeuten, dass die Frau nicht nur in diesem einen Einzelfall gehandelt hat“, hieß es seitens der Polizei in Friesland.
Die Betroffenen werden nun gebeten, sich noch einmal impfen zu lassen. Unter den Geimpften waren offenbar viele Angestellte aus dem Pflegebereich. Seit ihrer ersten Vernehmung schwieg die Mitarbeiterin des Impfzentrums zu den Vorwürfen. Auch der Staatsschutz ermittelt.
