Insta-Hotspots: Zugang zu Prags und Drei Zinnen wird beschränkt

Werbung, Fernsehen und Social Media haben in Südtirol in den letzten Jahren zu regelrechten Tourismus-Hotspots geführt. Naturdenkmäler der Dolomiten werden an schönen Sommertagen von Besuchermassen aus aller Welt aufgesucht. Dabei liegen diese Sehenswürdigkeiten zumeist in hochsensiblen Naturrückzugsgebieten.

Mehr Stille, saubere Luft und ein neues, zukunftsfähiges Naturerlebnis – das soll, wenn es nach der Südtiroler Landesregierung geht, künftig das Mobilitätsmanagement in den betroffenen Gebieten erfahrbar machen.

Verkehrslandesrat Daniel Alfreider, der Pragser Bürgermeister Friedrich Mittermair, IDM-Präsident Hansi Pichler und Tourismusverbands-Geschäftsführer Hubert Unterweger haben am Donnerstag in Bozen die Leitlinien, die digitalen Hilfsmittel und die Aktionen 2021 für das Pragser Tal und das Gebiet der Drei Zinnen vorgestellt.

Das Mobilitätsmanagement soll laut Mobilitätslandesrat Alfreider die bisherigen Maßnahmen wie die Anpassungen am Straßennetz, den Ausbau der nachhaltigen Verkehrsmittel wie Bahn, Bus und Rad, die Regelungen für Parkplätze und Zufahrten für Pkws mit Technologie kombinieren.

„Dieses Jahr nutzen wir neue digitale Dienste, und zwar gibt es alle Infos zur Erreichbarkeit für Pragser Wildsee, Drei Zinnen und Plätzwiese auf einer Webseite und ein einheitliches Online-Reservierungssystem für die Shuttlebusse und mehrere Parkplätze. Außerdem wird die Zufahrt zum See vom 10. Juli bis 10. September tagsüber weiter beschränkt“, erklärte Alfreider.

IDM-Präsident Pichler unterstrich, dass IDM gemeinsam mit Partnern dabei sei, „ein einheitliches Hotspot-Management zu entwickeln, das in einem nächsten Schritt auch auf andere Hotspots in Südtirol ausgeweitet werden kann.“

Das Pragser Tal ist vom 10. Juli bis 10. September von 9.30 Uhr bis 16 Uhr nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln, zu Fuß oder mit dem Rad bzw. mit einer Parkplatzreservierung oder Durchfahrtsgenehmigung erreichbar.

Für den Zubringerdienst zum Wildsee braucht es in dieser Zeit eine Online-Reservierung und -Zahlung bei der Gemeinde. Online reservieren könne man auch Parkplätze und Restaurants. Der Pragser Bürgermeister Mittermair gab sich zuversichtlich, dass das Konzept so sowohl für Einheimische als auch für Gäste in sich stimmig sei.

Das digitale Hotspot-Management in Prags wurde vom Landesverband der Tourismusorganisationen (LTS) gemeinsam mit IDM und den Tourismusverbänden vor Ort erarbeitet. Bereits jetzt schon seien Buchungen für die Busse und Parkplätze im Pragser Tal und im Gebiet Drei Zinnen möglich, bestätigte LTS-Chef Unterweger.

Durch die Kontingentierung werde noch mehr Exklusivität erreicht, was schlussendlich zur Wertschöpfung für das gesamte Tal führe, immer unter Berücksichtigung des Schutzes des sensiblen Ökosystems, unterstrich der Pragser Bürgermeister.

Neu werden laut Verkehrslandesrat ebenso Maßnahmen wie ein Zubringerdienst im Gebiet der Drei Zinnen bis zur Auronzohütte. Außerdem wird die Omnibuslinie von Welsberg auf die Plätzwiese nach Niederdorf und Toblach verlängert.

Sobald die Straße der Gemeinde Auronzo in Richtung Auronzohütte für den Verkehr geöffnet wird, wird ein neuer Shuttledienst ab Toblach zur Auronzohütte ins Gebiet der Drei Zinnen fahren – und zwar als umweltfreundliche Alternative zur kostenpflichtigen Mautstraße.

Vom 10. Juli bis 10. September ist für das Shuttle eine Online-Reservierung erforderlich. Die Tickets gibt es nur am Bus- und Zugbahnhof Toblach (auch Resttickets) oder beim Einstieg in den Bus. Dieser Mobilitätsdienst wird vom Verkehrskonsortium Pustertal organisiert und vom Land Südtirol betrieben.