von fe 14.02.2020 12:01 Uhr

Ein Blick auf die Generation Alpha

In zehn bis fünfzehn Jahren hat die heutige Generation X die Rolle der „Ältesten“ inne, die „Baby-Boomer“ befinden sich dann im wohlverdienten Ruhestand. Eine neue Generation setzt den Fuß in die Arbeitswelt, deren Bedürfnisse und Haltungen noch im Verborgenen scheinen: die Generation Alpha. Die Demografieberatung für Beschäftigte+Betriebe, Mag. Dr. Thomas Duschlbauer und Mag.a Dr.in Barbara Covarrubias Venegas verzeichnen bereits erste Trends.

Symbolbild

Welchen Einfluss nimmt die Generation Alpha auf die Firmenkultur der Zukunft? Worauf müssen sich Führungskräfte einstellen? Wie gelingt dann das Zusammenspiel der Generationen? Generationengerechte Arbeitswelten berücksichtigen gleichermaßen die Bedürfnisse der Mitarbeiter 50plus als auch die der jüngeren Generationen X bis Z und auch der „Alphas“. Um erfolgreich zu bleiben, müssen Unternehmen eine Firmenkultur schaffen, in der sich alle gleichermaßen wohlfühlen und niemand diskriminiert wird. Dies ist kein Zukunftsthema, die Weichen sind heute schon zu stellen. Bespaßung, Aktionismus und Obstkörbe werden künftig nicht ausreichen. Denn es gilt, mehr Handlungsspielräume zu eröffnen, in denen kreativ, explorativ und experimentell gearbeitet werden kann.

Definition einer neuen Generation

Als Generation Alpha werden all jene Menschen bezeichnet, die ab 2010 geboren sind. Sie ist also die erste, die vollends im 21. Jahrhundert aufwächst. Namensgeber ist der australische Sozialforscher Mark McCrindle. Für ihn stellt der Schritt von Generation Z auf Alpha auch den bedeutendsten Sprung der Geschichte dar. Denn Generationen sind immer geprägt von den jeweils verfügbaren Technologien in ihrem Jugendalter. Bei den Generationen Y („Millennials“) und Z sind es das Internet bzw. das Smartphone. Für die Generation Alpha gibt es kein so eindeutiges Merkmal zur klaren Abgrenzung. Alpha zeichnet sich vor allem durch ihre Wertehaltung aus, den bewussteren Umgang mit sich und der Umwelt und wie sie sich diese zunutze macht.

Neue Erfahrungsräume werden wichtiger

„Diese Generation wird eine ganz neue Selbstverständlichkeit von Digitalem und der Digitalisierung haben“, so der Kommunikations- und Kulturwissenschaftler Mag. Dr. Thomas Duschlbauer. In einer Umwelt, in der die Grenzen zwischen realen, virtuellen und erweiterbaren Realitäten zusehends verschwimmen, wird es essenziell, die Generation Alpha nicht bloß passiv an dieser Welt teilhaben zu lassen, sondern ihr genügend Erlebnis- und Erfahrungsräume zu schaffen.

Als Beispiel nennt Duschlbauer Lego®. Früher stand dabei das freie und kreative Gestalten mit den bunten Bausteinen noch im Vordergrund, wobei es auch um das Prinzip von Versuch und Irrtum ging. Heute gibt es vom Hersteller bereits Apps für Baupläne und Steuerungen, die die Spiel-Räume zu einem gewissen Grad festlegen bzw. einschränken und aus den Bausteinen eher Bausätze werden lassen. „Eltern, die ihren Kindern Bausteine schenken, machen das ja vielleicht auch deshalb, weil sie nicht wollen, dass sie die ganze Zeit mit dem Handy spielen, weshalb sie dieses Spielzeug dann eher meiden.“

Duschlbauer sieht hier eine Gegenströmung entstehen: Menschen werden wieder aktiv nach Möglichkeiten suchen, sich zu erproben und kreativ zu verwirklichen, jenseits digitaler Angebote. Denn wenn eine Maschine vieles abnehmen und erledigen kann, muss sich die Generation Alpha neue Handlungsräume schaffen, um die eigenen Talente zu entdecken und auszuleben. „Und wenn diese Generation schlau ist, dann wird sie sich diesen Freiraum wieder zurückholen und nicht einfach so nehmen lassen“.

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