von apa 02.12.2014 09:08 Uhr

Keine Entspannung durch Eisregen in Ostösterreich

Raureif und Eisregen haben am Dienstag im Burgenland, in Niederösterreich und in der Steiermark zu zahlreichen Problemen geführt. In Forchtenstein (Bezirk Mattersburg) saßen etwa 100 Bewohner im Ortsteil Rosalia fest, der wegen der Sperre der L223 nur für Einsatzfahrzeuge zu erreichen war. Auch in Tschechien und Ungarn gab es wegen des Eisregens massive Verkehrsprobleme.
APA (Pfarrhofer)

Die Sperre im Burgenland bleibe nach der momentanen Wetterlage sicherlich noch länger aufrecht, sagte Jutta Luntzer von der Bezirkshauptmannschaft Mattersburg zur APA. Seit Sonntagabend machten zahlreiche umgestürzte Bäume der Bevölkerung und den Helfern zu schaffen. Eine Beseitigung sei unter den gegebenen Umständen noch zu gefährlich. “Einsatzfahrten werden sichergestellt”, erklärte Luntzer.

“Die Bevölkerung wird aufgefordert, in ihren Wohnhäusern zu bleiben”, sagte die Bezirkshauptmann-Stellvertreterin. Dies sei nicht nur wegen der Gefahr durch umstürzende Bäume ratsam. Witterungsbedingt hatte sich seit dem Vormittag stellenweise auch Glatteis gebildet: “Man sollte sich nicht in Gefahr begeben.” Rettungs- oder andere Fahrten könnten, falls notwendig, nur in Begleitung der Feuerwehr durchgeführt werden, weil noch immer Bäume herumliegen. “Es wird sichergestellt, solange es hell ist, dass die Einsatzwege frei gehalten werden können.” Dazu stünden unter anderem Räumfahrzeuge des Straßendienstes zur Verfügung.

Die nächste Besprechung der Einsatzkräfte im Burgenland finde Mittwoch früh statt. Laut dem Wetterbericht sei erst am Donnerstag mit einer Verbesserung zu rechnen, schilderte Luntzer. Die Gemeinde hatte eine Hotline eingerichtet, wo Betroffene sich melden können, wenn sie beispielsweise Medikamente oder andere Dinge benötigen. Auf der Rosalia ächzten unterdessen die Bäume den zweiten Tag unter der Last des Eises. Immer wieder war auch am Nachmittag zu hören, wie einzelne Äste oder ganze Bäume brachen und zu Boden stürzten.

Der NÖ Straßendienst hat am Dienstag etwa 50 Straßenverbindungen aufgezählt, die im Waldviertel wegen Baumbruchs und Glättebildung gesperrt waren. Dazu zählten u.a. auch die B5 zwischen Eisgarn und Grametten und die B2 zwischen Eggenburg und Maria-Dreieichen. Vereinzelt Reifglättebildung gab es überdies im Süden des Bundeslandes im Raum Aspang und Neunkirchen. Gesperrt wurde auch das beliebte Ausflugsziel Hohe Wand. Wegen vereister Bäume mussten noch am Montagabend einige Holzhäuser geräumt werden. Elf Personen wurden laut Bezirkshauptmannschaft evakuiert, 31 weitere Bewohner seien auf der Hohen Wand geblieben.

Seit der Nacht auf Samstag gab es insbesondere im Waldviertel rund 450 Einsätze der Feuerwehr. “Es werden stündlich mehr”, sagte Franz Resperger, Sprecher des Landeskommandos, am Dienstagnachmittag. Etwa 1.000 Helfer von 82 Feuerwehren mussten bisher ausrücken. Laut Resperger standen allein seitens der Feuerwehr 15 Großstromgeneratoren im Einsatz.

Zu einem neuen “Hotspot” wurde im Laufe des Tages die Nationalparkgemeinde Hardegg (Bezirk Hollabrunn). Dort war laut Resperger eine Siedlung mit etwa 60 Menschen ohne Strom. Die Feuerwehr sorgte für die Energie- und auch die Trinkwasserversorgung. Auch eine Sprenggruppe war im Einsatz, um umgestürzte Baumgruppen gefahrlos beseitigen zu können.

Die glatten Straßen haben dazu geführt, dass im Raum Ottenschlag (Bezirk Zwettl) etwa ein Dutzend Schulen geschlossen blieben. Der Transport der Kinder mit Autobussen in die Schulen wäre aufgrund der Witterungsverhältnisse zu gefährlich, sagte Alfred Grünstäudl, Bildungsbeauftragter für das Waldviertel, Dienstag früh zur APA. Die etwa ein Dutzend Schulen – u.a. in Albrechtsberg, Bärnkopf, Gutenbrunn, Martinsberg, Ottenschlag und St. Johann/Weinzierl – blieben daher geschlossen, “bis sich die Lage normalisiert”.

Die EVN sprach am Dienstagnachmittag von etwa 2.000 Kunden, die im Waldviertel ohne Strom seien. Dutzende Notstromaggregate aus den Kundenzentren seien inzwischen in die Bezirke Zwettl, Horn und Krems gebracht worden, sagte Stefan Zach, Sprecher des Energieversorgers, zur APA. EVN-Mitarbeiter würden nicht nur Störungen beheben. Sie seien auch damit beschäftigt, den Einsatz der Aggregate zu koordinieren.

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