von red 16.08.2019 14:40 Uhr

„Diese Scheißleute ohrfeigen“

Am Freitagmorgen hat der Südtiroler Schützenbund die deutschen und ladinischen Ortsbezeichnungen auf rund 600 Ortstafeln überklebt. Negativ-Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten: Während Alessandro Urzì eine Eingabe bei der Staatsanwaltschaft ankündigte, rief der Ministeriumsberater Costantino Gallo offen zur Gewalt gegen Schützen auf.

Foto: SSB

Die Schützen wollen mit ihrer Aktion darauf aufmerksam machen, dass die deutschen und ladinischen Ortsnamen nach 97 Jahren noch immer keine amtliche Gültigkeit haben. Deshalb überklebten sie die Ortseingangstafeln mit „DNA-seit 97J“. Dies bedeutet „Deutsch nicht amtlich seit 97 Jahren“. Am Abend sollen die Folien wieder von den Schildern abgenommen werden (UT24 berichtete).

Strafrechtliche Konsequenzen haben die Schützen keine zu befürchten: Weil deutsche und ladinische Ortsnamen nicht amtlich und die italienischen weiterhin sichtbar sind, handelt es sich bei der Aktion um keinen Straftatbestand. Wie die Staatsanwaltschaft gegenüber Rai Südtirol bestätigte, sind keine Vorerhebung eingeleitet worden. Dennoch kündigte der Landtagsabgeordnete von Alto Adige nel Cuore (Fratelli d’Italia), Alessandro Urzì, eine Eingabe bei der Staatsanwaltschaft wegen einer angeblichen „Gefährdung der öffentlichen Sicherheit“ an.

Geschmacklos geht es in den Kommentarspalten italienischer Online-Medien und Facebook-Gruppen zu. „Wir sind hier in Italien, also gelten die italienischen Ortsnamen“ und „Haut über den Brenner ab und bleibt dort“ heißt es.

Den Vogel abgeschossen hat der 5-Sterne-Aktivist Costantino Gallo. Der Berater des Gesundheitsministeriums mit Schwerpunkt Südtirol hatte bereits in Vergangenheit Südtiroler als „Ochsentreiber“ und „genetisch beeinträchtigt“ bezeichnet (UT24 berichtete).

Auf Facebook rief er am Freitag im Kommentarbereich unter einem Bericht über die Aktion des Südtiroler Schützenbundes offen zur Gewalt gegen Schützen auf. „Die lautlosen Stimmen sollen laut aufschreien. Man soll diese Scheißleute ohrfeigen“, schreibt Gallo (Si alzino le urla sopite e si schiaffeggi questa gente di merda).

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  1. 16.08.2019

    Wer geglaubt hatte, der Faschismus wäre in Italien verschwunden, der hat sich getäuscht, Sie sitzen mit Anzug und Krawatte im Parlament, und das noch bei linken Parteien, die eigentlich
    immer gegen Rechts wettern, aber selbst hier sich nach Rechts outen, wie die NPD in Deutschland

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